1962 kandidierte Keidel in Freiburg für das Amt des Oberbürgermeisters. Zum Nachfolger von Josef Brandel gewählt wurde er im ersten Wahlgang mit knappem Vorsprung, im zweiten Wahlgang vom 7. Oktober mit einer Mehrheit von 65 %. Sein Konkurrent war Gerhard Graf, einer der Bürgermeister von Freiburg. In Keidels Amtszeit fällt die Ausdehnung der Stadt nach Westen mit den neuen Stadtteilen Landwasser und Weingarten. Maßgeblichen Einfluss hatte er auch auf den Bau des später nach ihm benannten Thermalbades (Eugen-Keidel-Bad). Auch der Ausbau des Stadtringes sowie eine der ersten Fußgängerzonen Deutschlands und die Erschließung neuer Wassergewinnungsgebiete gehen auf sein Konto. Er wandelte die Stadtwerke und Verkehrsbetriebe in selbstständige Gesellschaften um und veranlasste die Eingemeindung von neun Gemeinden (Lehen, Opfingen, Waltershofen, Tiengen, Munzingen, Hochdorf, Ebnet, Kappel und Mundenhof). Er war Vorsitzender des ADAC für Nordbaden. Nachdem er 1970 mit 78,1 % im Amt bestätigt worden war, ging er am 15. November 1982 als damals dienstältestes Stadtoberhaupt (einer größeren Stadt) in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Rolf Böhme. Eugen Keidel verstarb in der Nacht zu Silvester 1991 nach kurzer Krankheit. Die Trauerfeier fand im Freiburger Münster statt.
Eugen Keidel war seit 1954 mit der Karlsruherin Claire Keidel geb. Wittmer († 2010) verheiratet.[4] Der Vorstandsvorsitzende der Zentral-Genossenschaft Raiffeisen Karlsruhe Walter Keidel war sein Bruder.
Auszeichnungen
Neben der Ehrenbürgerwürde, die Keidel mit seinem Ausscheiden vom Stadtrat verliehen wurde, ehrte die Stadt ihn auch dadurch, dass das Freiburger Thermalbad den Namen Keidel Mineral-Thermalbad Freiburg trägt. Keidel erhielt außerdem 1982 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und wurde Ehrensenator der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Außer dem Eugen-Keidel-Bad ist nach ihm auch der 1981 erbaute Eugen-Keidel-Turm auf dem Schauinsland benannt. Er erhielt diverse Auszeichnungen des ADAC. An Orden wurden ihm verliehen:
↑ abEugen Keidel Internationales Biographisches Archiv, 10. Februar 1992, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 7. Februar 2011 (Artikelanfang frei abrufbar)