Ertheneburg

Ertheneburg
Ertheneburg: Walldurchlass der ehemaligen Toranlage von Norden

Ertheneburg: Walldurchlass der ehemaligen Toranlage von Norden

Alternativname(n) Striepenborg
Staat Deutschland
Ort Schnakenbek
Entstehungszeit Erste Erwähnung 1106
Burgentyp Höhenburg, Wallanlage
Erhaltungszustand Burgstall, Wall- und Grabenreste
Geographische Lage 53° 23′ N, 10° 30′ OKoordinaten: 53° 22′ 43″ N, 10° 29′ 47″ O
Ertheneburg (Schleswig-Holstein)
Ertheneburg (Schleswig-Holstein)

Die Ertheneburg ist eine abgegangene 1106 erstmals urkundlich erwähnte[1] Befestigungsanlage am Elbübergang der Alten Salzstraße bei Schnakenbek im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.

Lage

Die Ertheneburg der mittelalterlichen Quellen wird seit 1826[2] mit der bis dahin angeblich auch als Striepenborg[3] bezeichneten Wallanlage auf dem hohen Nordufer der Elbe westlich von Schnakenbek gleichgesetzt.[4] Dort ist das Vorhandensein einer mittelalterlichen Burganlage durch archäologische Befunde gesichert.[5] Die Kritik[6] an dieser Gleichsetzung beruft sich auf die mehrdeutigen Schriftquellen[7] und vermutet die Ertheneburg auf dem südlichen Elbufer in Artlenburg, ohne jedoch die Existenz einer Burganlage in Artlenburg vor 1182 durch Grabungsfunde belegen zu können. Die Diskussion erhielt 2017 mit den neu entdeckten archäologischen Funden (siehe „Ausgrabungen“) vom Südufer, die die dortige Existenz einer Siedlung des 11./12. Jahrhunderts belegen, während ein solcher Nachweis am Nordufer bislang noch fehlt, neue Nahrung.

Aufbau

Die Reste der Burg werden von einem bogenförmigen Ringwall mit der offenen Seite nach Süden gebildet. Hier fällt der Steilhang 30 Meter zur Elbe hin ab. An den Wall schließt sich im Norden und Osten ein bis zu 4 Meter tiefer Graben an, der im Norden durch eine Erdbrücke getrennt wird. Diese führt durch einen Walldurchlass in die Burg, die eine Fläche von 65 mal 100 Meter aufweist. Aus diesen Resten ist die ursprüngliche Gestalt der Burg nicht mehr zu erkennen. Einer Karte aus dem Jahre 1723[8] zufolge waren Wall und Graben damals im südlichen Bereich noch vorhanden. Demnach wäre die Südseite der Befestigungsanlage im 18. Jahrhundert in die Elbe gestürzt, ein etwaiges Vorfeld gegebenenfalls früher. Entsprechend fanden sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Elbe unterhalb des Steilhanges gewaltige Steine,[9] bei denen es sich um die Grundsteine der Südbefestigung handeln könnte. Arnold von Lübeck berichtet für das Jahr 1182 von einer steinernen Ringmauer der Ertheneburg[10].

Geschichte

Magnus von Sachsen starb 1106 auf der Ertheneburg – Bildnis nach Johann Agricola 1562

Die Ertheneburg diente zur Sicherung des Elbüberganges der Alten Salzstraße zwischen Lüneburg und Lübeck. Ihr Weichbild lag auf dem gegenüberliegenden Elbufer in Artlenburg. Der Name der Burg ist dem eines Flusses namens Ertene[11] entlehnt, bei dem es sich möglicherweise um einen südlichen Nebenfluss der Elbe,[12] wahrscheinlicher aber um einen Elbarm gehandelt hat.[13] Einen Graf Siegfried von Ertheneburg erwähnt bereits zum Jahre 1026 der Annalista Saxo, der aber mit dem in der Chronik des Albert von Stade für den „Beginn der dreißiger Jahre des 12. Jahrhunderts“ belegten Siegfried von Ertheneburg identisch sein soll.[14]

Am 23. August 1106 starb Herzog Magnus von Sachsen aus der Familie der Billunger auf der Ertheneburg; sein Tod war das Ende der Billungerherrschaft, das Herzogtum fiel an den späteren Kaiser Lothar von Supplinburg, der Familienbesitz ging über seine Töchter an die Familien der Welfen und Askanier. 1129 wird der abodritische Fürst Swinike, Sohn des Swentipolk, zu Ertheneburg getötet.[15] Mit ihm erlischt das abodritische Fürstengeschlecht der Nakoniden.

Die Burg erscheint dann erst wieder unter Heinrich dem Löwen, der 1147 zum Auftakt des Slawenkreuzzuges hier mit seinem Heer die Elbe durchquert. 1164 bestellte Heinrich den Grafen Reinold von Dithmarschen zum Inhaber der Burg und zum Verwalter der Sadelbande.[16] Der Welfenherzog hielt sich mehrfach auf der Ertheneburg auf: 1163 gab er auf einem Landtag hier das Artlenburger Privileg und 1169, 1170 und 1174 ließ er zu Ertheneburg Urkunden erstellen. Der Bischof Udo von Halberstadt wurde auf der Ertheneburg von Heinrich gefangen gehalten. 1181 setzte Heinrich die Burg auf der Flucht vor Kaiser Friedrich Barbarossa in Brand. Die Ertheneburg wurde danach von Bernhard von Sachsen abgetragen und das Material zur Errichtung der Lauenburg verwendet. Bei der Erwähnung einer Nova Ertheneburg und nachfolgend der Ertheneburg in den mittelalterlichen Quellen für die Zeit nach 1182 handelt es sich deshalb um den Flecken Artlenburg auf der südlichen Elbseite.

Ausgrabungen

Eine erste archäologische Grabung erfolgte 1923. Gefunden wurden größere, humos verfüllte Gruben, eine Brandstelle mit Hüttenlehm, Scherben, linienförmig aneinandergereihte, größere Steine ohne Mörtelverbindung, Holzkohle, Gips, Tierknochen sowie eiserne Beschläge und Waffen.[17] Eine abschließende Bewertung der Grabungsfunde steht bis heute aus. Der 1951 vorgenommene Wallschnitt förderte aus dem Kernwall eine gurtfurchenverzierte Scherbe spätslawischen Charakters zu Tage, so dass der Wall erst nach dem Jahr 1000 errichtet worden sein kann. Weitere Grabungen 1979/1980 erbrachten überwiegend spätslawische Keramiken des 12. Jahrhunderts, aber auch eine Münze aus der Zeit Heinrichs des Löwen. Wiederum fanden sich aus Felssteinen gefügte Setzungen, deren Sinn nicht erschlossen werden konnte. Demgegenüber fehlt es an Hausgrundrissen und Pfostenverfärbungen. Aufgrund von ebenfalls in größerem Umfang geborgenem Fundmaterial aus der Jungsteinzeit wurde als Ergebnis festgehalten, dass auf der untersuchten Fläche zunächst in der jüngeren Steinzeit und dann wieder im Mittelalter gesiedelt wurde.[18]

In den Jahren 2017 und 2018 kam es auf dem südlichen Elbufer in Artlenburg zu archäologischen Ausgrabungen in einem Neubaugebiet, das etwa 400 Meter südöstlich der Ertheneburg liegt. Dabei wurden Reste einer früh- bis hochmittelalterlichen Siedlung freigelegt. Zu den unter anderem aus Abfallgruben und Brunnen geborgenen Fundstücken zählen slawische und sächsische Keramik, darunter die Reste eines Kugeltopfes. Des Weiteren gab es Metallfunde, wie eine Schere und ein Klappmesser. Bei einem Münzfund handelt es sich um einen halben Silberdenar des Herzogs Bernhard I. Eine Holzkohleuntersuchung datierte das Fundmaterial in den Zeitraum zwischen 1025 und 1157. Die Funde bezeugen, dass während der Bestandszeit der Ertheneburg in geringer Entfernung der Wallanlage auf dem Nordufer auf dem Südufer der Elbe eine Siedlung bestand. Da der Nachweis einer zivilen Siedlung zur Burg auf der Nordseite des Flusses bislang aussteht, stellt sich erneut die Frage, ob die eigentliche Ertheneburg nicht vielleicht doch am Südufer lag und der Wall am Nordufer „nur“ einen Brückenkopf zur Sicherung der Furt darstellte. Die Ergebnisse bis inklusive 2017 sind bereits publiziert.[19][20] Die Resultate der umfangreicheren Untersuchungen 2018 sind mit Stand 2019 in Bearbeitung.

Quellen

Literatur

  • Ernst Andreas Friedrich: Die einstige Erteneburg, S. 37–39, in: Wenn Steine reden könnten. Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5
  • Jörg Meyn: Graf Siegfried und die Ertheneburg, in: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Bd. 181, Ratzeburg 2009, S. 81–92
  • Arne Homann: Die lange gesuchte Siedlung zur Ertheneburg?! Neue mittelalterliche Funde aus Artlenburg (Ldkr. Lüneburg). In: Werner Budesheim (Hrsg.), Archäologie – Geschichte – Sprache – Ökologie. Wentorf b. Hamburg, Selbstverlag d. Freien Lauenb. Akad., 2018, S. 55–74. (Beiträge f. Wissenschaft und Kultur, 13) Frei zugängliche Online-Ressource [1]
  • Arne Homann: Neue mittelalterliche Funde aus Artlenburg: Relikte einer Siedlung zur Ertheneburg? In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein 24 (2018), S. 78–85. Frei zugängliche Online-Ressource [2]

Einzelnachweise

  1. Annales Rosenveldenses 1106 in den MGH
  2. Zuerst A.E.E.L. v. Duve, Beitrag zur Erledigung verschiedener Streitfragen hinsichtlich der gutsherrlichen und meierlichen Rechte im Herzogthum Lauenburg in: Staatsbürgerliches Magazin, Band VI, Schleswig 1826, S. 1ff.
  3. Wilhelm Carl Conrad v. Hammerstein-Loxten Der Bardengau. Eine historische Untersuchung über dessen Verhältnisse und über den Güterbesitz der Billunger, Hannover 1869, S. 368 Fn. 1, will eine alte Karte des Amts Lauenburg im Hannoverschen Landesarchiv gesehen haben, in der ein Name Striepenborg für eine Burg rechts des Weges nach Schnakenbek verzeichnet ist. Wolfgang Prange (Die ursprüngliche Gestalt der Ertheneburg in: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Bd. 22, Ratzeburg 1958, S. 35) verweist hingegen auf die Bezeichnung als Steinbergsgraben im Jahre 1780 unter Hinweis auf einen Beleg im Landesarchiv Schleswig
  4. Nachweise zur herrschenden Meinung bei Jörg Meyn: Graf Siegfried und die Ertheneburg, in: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Bd. 181, S. 81–92, Ratzeburg 2009
  5. Übersichten zur Fundlage bei Joachim Kühl: Archäologische Untersuchungen und Fundbergungen im Kreise Herzogtum Lauenburg 1979–1981. In: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Band 104, Ratzeburg 1982, S. 8–13 und Arne Schmidt-Hecklau, Slawenzeitliche Funde im Kreis Herzogtum Lauenburg (Studien zur Siedlungsgeschichte und Archäologie der Ostseegebiete Band 3), Neumünster 2002, Seiten 197 ff.
  6. Zusammenfassende Darstellung der Kritik bei Wichmann von Meding: Erteneburg und Striepenburg: ein Streitgespräch zwischen Freunden In: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Bd. 185, Ratzeburg 2010, S. 35–48, insbesondere ab S. 39
  7. Zum Beispiel berichtet Helmold von Bosau in Kapitel 48 der Slawenchronik über Swentipoks Tod Remansit Zwentepolch filius nomine Zvincke, sed et hie interfectus est apud Erteneburg, urbem Transalbinorum. Von Helmolds Warte, der in Bosau schrieb, wäre jenseits der Elbe also am südlichen Elbufer. Eindeutig ist das jedoch nicht, weil Helmold an anderer Stelle auch Schleswig als Transalbianorum bezeichnet.
  8. Abdruck der Karte des Majors Michaelsen bei Wolfgang Prange: Die ursprüngliche Gestalt der Ertheneburg in: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Bd. 22, Ratzeburg 1958, S. 35
  9. A.E.E.L. v. Duve, Beitrag zur Erledigung verschiedener Streitfragen hinsichtlich der gutsherrlichen und meierlichen Rechte im Herzogthum Lauenburg in: Staatsbürgerliches Magazin, Band VI, Schleswig 1826 Seite 9 Fn.10, noch belegt Mitte des 20. Jahrhunderts
  10. Arnoldi Chronica Slavorum Buch III, 1 zu 1182 in den MGH
  11. Urkunde des Bischofs Iso von Verden aus dem Jahre 1228, in der er den Herzog Otto von Braunschweig mit dem ganzen Bruchland vom Erthenefluß bis nach Bleckede belehnt: in palude Blekede determinatum est illos de Blekede protendi usque ad fluvium, qui Ertene nominatur
  12. Ludwig Hellwig: Die deutschen Ortsnamen in Lauenburg in: Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogthums Lauenburg, Jahresband 1892, S. 1–64, S. 13: Eine der Bruchwettern., Wolfgang P. Schmid (Hrsg.): Hydronymia Germaniae. Reihe A, Lieferung 16 Zuflüsse zur unteren Elbe, bearbeitet von Jürgen Udolph, Stuttgart 1990, S. 102.
  13. D.H.W.C. Hübbe: Artlenburg, die Sachsengrenze des Kaisers Karl der Große und das Land Sadelbande im späteren Herzogthum Lauenburg. In: Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogthums Lauenburg. 1902, S. 52–76, insbes. S. 57 ff. weblink (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kmrz.de
  14. nach Jörg Meyn: Graf Siegfried und die Ertheneburg (siehe Literatur)
  15. Helmold I, 48
  16. Wilhelm Carl Conrad v. Hammerstein-Loxten: Der Bardengau. Eine historische Untersuchung über dessen Verhältnisse und über den Güterbesitz der Billunger, Hannover 1869, S. 365.
  17. Franz Krüger, Die Ertheneburg in: Lauenburgische Heimat Bd. 3, Ratzeburg 1926, S. 57–70 mit einer detaillierten zeichnerischen und fotografischen Darstellung der Funde.
  18. Joachim Kühl: Archäologische Untersuchungen und Fundbergungen im Kreise Herzogtum Lauenburg 1979–1981. In: Lauenburgische Heimat, Neue Folge, Band 104, Ratzeburg 1982, S. 8–13, hier S. 11
  19. Arne Homann: Neue mittelalterliche Funde aus Artlenburg: Relikte einer Siedlung zur Ertheneburg? In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein. Band 24, 2018, S. 78–85 (academia.edu [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  20. Arne Homann: Die lange gesuchte Siedlung zur Ertheneburg?! Neue mittelalterliche Funde aus Artlenburg (Ldkr. Lüneburg). In: Werner Budesheim (Hrsg.): Archäologie – Geschichte – Sprache – Ökologie. (= Beiträge für Wissenschaft und Kultur. Band 13). Selbstverlag d. Freien Lauenb. Akad., Wentorf b. Hamburg 2018, S. 55–74 (academia.edu [abgerufen am 14. Juni 2019]).

Read other articles:

Untuk legenda, lihat Legenda Siluman Ular Putih. Legenda Ular PutihGenre Drama Roman Legenda PembuatSinemArtPengembangJulia StevannyDitulis olehJulia StevannySutradaraIndrayanto KurniawanPemeran Sahrul Gunawan Intan Nuraini Chacha Frederica Tetty Liz Indriati Yadi Timo Krisno Bossa Yoseph Ginting Pietrajaya Burnama Penggubah lagu temaBebiLagu pembukaLagu Tentang CintaLagu penutupLagu Tentang CintaNegara asalIndonesiaBahasa asliBahasa IndonesiaJmlh. musim1Jmlh. episode13ProduksiProduser eksek...

 

Sports season1961–62 AHL seasonLeagueAmerican Hockey LeagueSportIce hockeyRegular seasonF. G. Teddy Oke TrophySpringfield IndiansSeason MVPFred GloverTop scorerBill SweeneyPlayoffsChampionsSpringfield Indians  Runners-upBuffalo BisonsAHL seasons← 1960–611962–63 → The 1961–62 AHL season was the 26th season of the American Hockey League. The league initiates the James C. Hendy Memorial Award for outstanding team or league executives. The league resumes East and ...

 

Die Stem van Suid-AfrikaB. Indonesia: The Call of South AfricaLirik dan paranada lagu F.A.K.-Volksangbundel [af]Lagu kebangsaan Afrika SelatanAliasDie Stem (B. Indonesia: The Call)Penulis lirikCornelis Jacobus Langenhoven, 1918 (English version: Collectively, 1952)KomponisMarthinus Lourens de Villiers, 1921Terbit1926Penggunaan19571994 (bersama Nkosi Sikelel' iAfrika)Pencabutan1994 (sebagai lagu kebangsaan tunggal)1997 (sebagai lagu kebangsaan bersama)Sampel audioDie Ste...

Wiyogo AtmodarmintoPotret resmi Wiyogo Atmodarminto sebagai Gubernur DKI Jakarta (1987) Gubernur Daerah Khusus Ibukota Jakarta ke-9Masa jabatan6 Oktober 1987 – 6 Oktober 1992WakilBasofi SudirmanR. Susilo MursenoHerbowoPendahuluSoepraptoPenggantiSoerjadi SoedirdjaPanglima Komando Wilayah Pertahanan IIMasa jabatan1981–1983PresidenSoehartoPanglima Komando Strategi dan Cadangan Tentara Nasional Indonesia Angkatan Darat ke-10Masa jabatan19 Januari 1978 – 1 Maret 198...

 

Appling County, GeorgiaAppling County Courthouse di BaxleyLokasi di negara bagian GeorgiaLokasi negara bagian Georgia di Amerika SerikatDidirikan15 Desember 1818Asal namaDaniel ApplingSeatBaxleyKota terbesarBaxleyWilayah • Keseluruhan512 sq mi (1.326 km2) • Daratan507 sq mi (1.313 km2) • Perairan52 sq mi (135 km2), 1.0%Populasi • (2010)18,236 • Kepadatan36/sq mi (14/km²)Distrik ...

 

ХристианствоБиблия Ветхий Завет Новый Завет Евангелие Десять заповедей Нагорная проповедь Апокрифы Бог, Троица Бог Отец Иисус Христос Святой Дух История христианства Апостолы Хронология христианства Раннее христианство Гностическое христианство Вселенские соборы Н...

Museum and former coastal defence site in Newcastle, New South Wales Fort ScratchleyNewcastle East, New South Wales Fort Scratchley (on hilltop) viewed from Nobbys BeachFort Scratchley in 2011.Fort ScratchleyCoordinates32°55′40″S 151°47′26″E / 32.92768°S 151.79045°E / -32.92768; 151.79045TypeCoastal defence installationHeight30 m (98 ft)Site informationOwnerNewcastle City CouncilControlled byAustraliaOpen tothe publicWednesday - Mon...

 

Tramway in Brandenburg, Germany Straßenbahn WoltersdorfOperationLocaleWoltersdorf, BrandenburgOpen1913StatusopenLines1Operator(s)Schöneicher – Rüdersdorf Strassenbahn GmbH[1]InfrastructureTrack gauge1,435 mm (4 ft 8+1⁄2 in) standard gaugePropulsion system(s)ElectricElectrification600v DC,[2] Overhead lineStatisticsRoute length5.6km630,000 p.a.[3] Overview WebsiteOfficial website vteWoltersdorf Tramway Legend Reversing Siding S-Bahnhof Rah...

 

MizkifRinaudo, 2022Personal informationLahir16 Februari 1995 (umur 29)KebangsaanAmerikaPekerjaan Twitch streamer YouTuber Situs webmizkif.tvInformasi TwitchKanal Mizkif LokasiAustin, Texas, A.S.[1]Aktif2015–sekarangGenre Reaksi gaming IRL Permainan Smite Super Mario 64 Pokémon Mario Kart 8 Mario Party Jump King Mario Tennis TimOne True King (2020–sekarang)Pengikut2.1 jutaArtis terkait One True King • Emiru Informasi YouTubeKanal Mizkif Tahun aktif2017–sekarangGenre ...

South Korean rapper (born 1987) Not to be confused with Benzino. In this Korean name, the family name is Lim. Some of this article's listed sources may not be reliable. Please help improve this article by looking for better, more reliable sources. Unreliable citations may be challenged and removed. (September 2018) (Learn how and when to remove this message) BeenzinoBeenzino in May 2019BornLim Sung-bin (1987-09-12) September 12, 1987 (age 36)South KoreaOccupationsRapperrecord producerSpo...

 

Overview of Iranian liberalism This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article includes a list of general references, but it lacks sufficient corresponding inline citations. Please help to improve this article by introducing more precise citations. (July 2016) (Learn how and when to remove this message) This article's lead section may be too short to adequately summarize the ...

 

RS Meilia CibuburPemerintah Kota DepokGeografiLokasiJalan Alternatif Cibubur №9, Harjamukti, Kec. Cimanggis, Kota Depok, Jawa Barat 16454OrganisasiJenisBAfiliasi dengan universitasDinas Kesehatan Kota DepokSejarahDibuka13 Juni 2003Pranala luarSitus webWebsite resmi RS Meilia Cibubur adalah sebuah rumah sakit swasta yang berada di Kota Depok, Jawa Barat. Didirikan pada tanggal 13 Juni 2003 atas prakarsa Ibu Hj. Liza Meilia.[1] Sejarah RS Meilia Cibubur didirikan sebagai inisiatif swa...

For the EP of the same name by ONF, see Go Live (EP). 2020 studio album by Stray KidsGo LiveDigital coverStudio album by Stray KidsReleasedJune 17, 2020 (2020-06-17)Studio JYPE (Seoul) W Sound (Seoul) 821 Sound (Seoul) Genre Hip-hop EDM K-pop Length43:49LanguageKoreanLabelJYPProducer 3Racha Armadillo DallasK There so hot Earattack Eniac Glory Face Giriboy Gwon Yeong-chan HotSauce Jake K Peter Keusch KZ Larmook Lee Hae-sol MNDR Mike Daley Minit MosPick Mitchell Owens Ran...

 

1912 painting by Henri Matisse GoldfishArtistHenri MatisseYear1912MediumOil on canvasDimensions140 cm × 98 cm (55 in × 39 in)LocationPushkin Museum, Moscow Goldfish is an oil-on-canvas still life painting by French visual artist Henri Matisse. Painted in 1912, Goldfish was part of a series that Matisse produced between the spring and early summer of 1912. Background In the early 1900s, Matisse established himself as a leader of the Fauvism art movem...

 

Waterfall on Hunlen Creek in Tweedsmuir South Provincial Park, British Columbia, Canada Hunlen FallsLocationTweedsmuir South Provincial Park, British Columbia, CanadaCoordinates52°16′36″N 125°46′21″W / 52.2768°N 125.7724°W / 52.2768; -125.7724[1]TypePlungeTotal height260 m (850 ft)Number of drops1Longest drop260 m (850 ft)Total width24 m (79 ft)Average width30 m (98 ft)Run15 m (49 ft)WatercourseHunle...

Period of Japanese history from 794 to 1185 You can help expand this article with text translated from the corresponding article in Japanese. Click [show] for important translation instructions. Machine translation, like DeepL or Google Translate, is a useful starting point for translations, but translators must revise errors as necessary and confirm that the translation is accurate, rather than simply copy-pasting machine-translated text into the English Wikipedia. Consider adding a topic to...

 

Mathematics independent of applications This article is written like a personal reflection, personal essay, or argumentative essay that states a Wikipedia editor's personal feelings or presents an original argument about a topic. Please help improve it by rewriting it in an encyclopedic style. (December 2023) (Learn how and when to remove this message) Part of a series onMathematics History Index Areas Number theory Geometry Algebra Calculus and Analysis Discrete mathematics Logic and Set the...

 

جامعة القديس طوماس حرم الجامعة الرئيسي معلومات التأسيس 1611  الانتماءات جامعة كاثوليكية (دومينيكانية) الموقع الجغرافي إحداثيات 14°36′35″N 120°59′23″E / 14.609722222222°N 120.98972222222°E / 14.609722222222; 120.98972222222   المدينة مانيلا البلد  الفلبين إحصاءات عدد الطلاب 33013   الموقع ...

Painting by William Blake The Ghost of a Flea, c. 1819–20. Tate. Tempera mixture panel with gold on mahogany, 21.4 cm × 16.2 cm (painting), 38.2 mm × 32.4 mm × 5.0 mm (frame) The Ghost of a Flea is a miniature painting by the English poet, painter and printmaker William Blake, held in the Tate Gallery, London. Measuring only 8.42 by 6.3 inches (21.4 by 16.0 centimetres), it is executed in a tempera mixture with gold, on a mahogany-type tropical hardwood panel. ...

 

ALS2 معرفات أسماء بديلة ALS2, CR6, ALSJ, IAHSP, PLSJ, alsin Rho guanine nucleotide exchange factor, alsin Rho guanine nucleotide exchange factor معرفات خارجية الوراثة المندلية البشرية عبر الإنترنت 606352 MGI: MGI:1921268 HomoloGene: 23264 GeneCards: 57679 علم الوجود الجيني وظائف جزيئية • protein homodimerization activity• guanyl-nucleotide exchange factor activity• protein serine/threonine kinase act...