Seine Eltern waren der Geheime Regierungsrat Ludwig Ferdinand Richter (* 17. September 1805; † 15. März 1881) und dessen Ehefrau Marie Margarete Henriette Koch (* 21. August 1827; † 17. Januar 1862).
1891 wechselte er in den Verwaltungsdienst der Krone Preußen. 1892 heiratete er Clara von Blum aus Lüneburg. In Minden wurde er 1895 Regierungsrat. 1897 wurde er zum Oberpräsidium der Provinz Ostpreußen versetzt. 1900 wurde er als Hilfsarbeiter in das preußische Innenministerium einberufen. 1901 wurde er zum Geh. Regierungsrat und vortragenden Rat, 1904 zum Oberregierungsrat ernannt.[2]
Im Ersten Weltkrieg betätigte er sich zunächst in der Kriegswirtschaft und im Deutschen Roten Kreuz. Seit 1917 Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover, behielt er auch nach der Novemberrevolution im Freistaat Preußen das Amt, wurde aber 1920 wegen seiner zu rechts gerichteten Gesinnung verabschiedet. Als die Deutsche Volkspartei 1921 in die Preußische Regierung eintrat, wurde Richter am 7. November 1921 als preußischer Staats- und Finanzminister der Finanzen in der von Ministerpräsident Otto Braun geführten Landesregierung. Er verstand es, nicht nur die Finanzen befriedigend durch die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 zu bringen, sondern auch erhebliche Ersparnisse anzusammeln. Als er am 6. Januar 1925 aus dem Amt schied, wies der Rechnungsabschluss des Etats einen Überschuss von 240 Millionen Reichsmark auf.[2]
Richter heiratete am 20. August 1892 in MindenKlara Marie Georgine Adolfine von Blum (* 18. April 1872). Das Paar hatte mehrere Kinder:
Elisabeth Klara Marie (* 5. August 1893) ⚭ 1916 Freiherr Hans Heinz von Wangenheim (* 30. Juni 1889; † 7. August 1981), Besitzer des Schieferschlossgutes in Sonneborn[3]
Werner Ludwig Wilhelm (* 24. Januar 1896; † 29. November 1954), Direktor der Dresdner Bank ⚭ N.N.
Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222), Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 295.
Barbara von Hindenburg: Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preußischen Landtags, Teil 3. Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-631-67652-3, S. 1916–1917.
↑ abcdeNachruf in Die Tübinger Rhenanen, 1. Auflage, 1936.
↑Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser : zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande, 1920, S.918