Ernst Josephson begann schon mit 16 Jahren eine Ausbildung an der Stockholmer Königlichen Kunstakademie. Im Alter von 20 soll er gesagt haben: „Ich will Schwedens Rembrandt werden, oder sterben“. Sein Hauptwerk, Strömkarlen (1884, Der Wassermann), wurde vom Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm zurückgewiesen – doch Prinz Eugen, der jüngste Sohn des schwedischen Königs Oskar II. und selbst Maler, erwarb das Bild aus Ärger über die Entscheidung. Strömkarlen sollte spätere skandinavische, figürlich arbeitende Maler beeinflussen, allen voran den NorwegerOdd Nerdrum.
1888 brach bei ihm eine Schizophrenie mit Halluzinationen, Größen- und Verfolgungswahn aus. Die zahlreichen Zeichnungen, die seit dem Ausbruch der Krankheit entstanden, weisen einen deutlichen Stilwandel auf. Zwei Bildgruppen sind im Wesentlichen zu unterscheiden: Eine, die durch die iterative Verwendung von Kleinmustern und Punkten gekennzeichnet ist, und eine andere, die einen schwungvollen, sicheren und spontanen Zeichenstil aufweist. Seine Zeichnungen sollen Pablo Picasso und Henri Matisse beeinflusst haben. 1896 erhielt er auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin eine kleine Goldmedaille.
Er verfasste auch Gedichte in Sammlungen wie Svarta rosor (1888, Schwarze Rosen) und Gula rosor (1896, Gelbe Rosen).
Ernst Josephson ist der Großvater des schwedischen Schauspielers Erland Josephson, bekannt für seine Rollen in Filmen von Ingmar Bergman.
Ingrid Mesterton: Ernst Josephson. In: Ingrid Mesterton u. a.: Ernst Josephson. 1851–1906. Bilder und Zeichnungen. Städtisches Kunstmuseum, Bonn 1979, ISBN 3-8093-0045-4.