Ernst Hiesmayr arbeitete bereits als Schüler während seiner Mittelschulzeit auf Baustellen, wo er sich seine Material-, Konstruktions- und Praxisorientiertheit aneignete. Während des Zweiten Weltkrieges war er beim Arbeitsdienst und als Offizier in der deutschen Wehrmacht tätig. In den Jahren 1945 bis 1948 studierte Hiesmayr Architektur an der Technischen Hochschule Graz. Nach seinem Studium arbeitete er als freier Architekt in Tirol, Vorarlberg und Wien. 1967 wurde Hiesmayr an der Technischen Hochschule in Wienpromoviert. 1968 wurde er dort zum ordentlichen Professor in dem Bereich des Instituts für Hochbau berufen. 1973 wurde er Dekan der Fakultät für Bauingenieurswesen und Architektur. Von 1975 bis 1977 war er Rektor der Technischen Universität Wien. 1988 wurde Hiesmayr mit der Ehrensenator-Würde ausgezeichnet. Er war von 1994 bis 2006 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Privates
Ernst Hiesmayr war mit der Ärztin Isolde Moosbrugger verheiratet und Vater von Jörg Michael Hiesmayr, dem Leiter der Klinischen Abteilung für Herz-Thorax-Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien.
Über das Werk
Das architektonische Wirken von Ernst Hiesmayr war geprägt von einer intensiven, leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Tradition. Der Bregenzerwald hat ihn nicht nur auf persönlicher, sondern auch fachlicher Ebene besonders in den Bann gezogen. Kargheit, Materialreduktion und Funktionalität gewachsener Baukultur bildeten den Nährboden seiner Formenwelt. Sein Verständnis für Tradition und deren Umsetzung prägten viele Vorarlberger Architekten.