Achelis besuchte das Gymnasium in Bremen und studierte um 1857/59 Theologie an der Universität Heidelberg und an der Universität Halle-Wittenberg. Während seines Studiums in wurde er im Winter-Semester 1857/58 Mitglied der Burschenschaft Frankonia Heidelberg.[2] Er wurde 1860 Hilfsprediger in Arsten, 1862 Pfarrer in Hastedt und 1875 Pfarrer in Barmen, wo in seiner Zeit von 1880 bis 1882 die Pauluskirche erbaut werden konnte. 1882 wurde er Ehrendoktor der Theologie an der Universität Halle-Wittenberg. Einer Berufung an die Universität und als Domprediger, Konsistorialrat und Superintendent nach Halle folgte er nicht.
Seit 1882 war er vielmehr Professor für Praktische Theologie und Universitätsprediger an der Universität Marburg, wo er bis kurz vor seinem Tode wirkte. 1897 wurde er Konsistorialrat und 1908 Geheimer Oberkonsistorialrat. Er war Mitglied der hessischen Gesamtsynode. Er förderte die Schaffung eines neuen Gesangbuches.
Sein mit großer Gelehrsamkeit aus Quellen erarbeiteter, in umfassender Vollständigkeit und klarer Systematik aufgebauter Grundriss der Praktischen Theologie bezeichnet den klassischen Zenit des Faches. Achelis zählt zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Vertretern der Praktischen Theologie in Deutschland.
Er war seit dem 8. Juni 1864 mit Anna Iken verheiratet, ihr gemeinsamer Sohn war der evangelische Kirchenhistoriker Hans Achelis.
G. Menken’s Homilien in Auswahl mit Einleitung. 2. Bd. 1888
Homilien und Katechik des Andreas Hyperius, verdeutscht. 1901 (mit E. Sachsse)
J. V. Andreae: Eine Pastoraltheologie in Versen. Elwert, Marburg 1906
Literatur
Thomas Otto Achelis: Achelis, Ernst Christian. In: Historische Gesellschaft Bremen, Staatsarchiv Bremen (Hrsg.) Bremische Biographie 1912-1962, Hauschild, Bremen 1969, S. 2 (Sp. 1) bis S. 3 (Sp. 1).
Martin Kumlehn: Praktische Theologie als Selbstvergewisserung ihres Handelns. Ernst Christian Achelis. In: Christian Grethlein, Michael Meyer-Blanck: Geschichte der Praktischen Theologie. Dargestellt anhand ihrer Klassiker. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2000, ISBN 3-374-01767-3, S. 207–236.