Im Dezember 2022 hatte Stohn in der Nähe von Hohenseefeld einen schweren Autounfall. Er verlor aufgrund eines geplatzten Reifens die Kontrolle über seinen Wagen, der dann gegen einen Baum prallte und einen Totalschaden davontrug. Nach Angaben der behandelnden Ärzte wäre Stohn beinahe verblutet, weil sich die Rettung verzögerte. Der Disponent in der zuständigen Rettungsstelle, der den Notruf bearbeitet hatte, wurde in der Folge suspendiert. Er habe laut Kollegen von „Volksverrätern der SPD und CDU“ gesprochen.[6][7]
Stohn ist seit 2001 Mitglied der SPD.[1] Von 2013 bis 2015 amtierte er als Landesvorsitzender der Jusos in Brandenburg,[9] ehe er 2016 den Vorsitz des SPD-UnterbezirksTeltow-Fläming übernahm.[10] Auf dem Landesparteitag im November 2017 wurde er von 70,4 % der Delegierten zum Generalsekretär der SPD Brandenburg gewählt.[11] Er verzichtete angesichts dessen auf eine erneute Kandidatur für den Unterbezirksvorsitz.[12] Mit 65 % der Delegiertenstimmen wurde er im November 2018 im Amt des Generalsekretärs bestätigt.[13] Er verantwortete in dieser Funktion den Wahlkampf für die Landtagswahl 2019, aus der die SPD unerwartet als stärkste Kraft hervorging.[14] Im Winter 2021 gab er den Generalsekretärsposten mit der Begründung ab, dass das Parteiamt und der Fraktionsvorsitz (s. u.) wieder in verschiedenen Händen liegen sollten.[11] Er übernahm im selben Jahr erneut den Vorsitz der SPD Teltow-Fläming und behielt dieses Amt auch nach dem Unterbezirksparteitag 2023.[15] In den Jahren 2021 und 2023 wurde er jeweils in den Landesvorstand der Brandenburger SPD gewählt.[16][17]
Abgeordneter
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2014 errang Stohn das Direktmandat im Wahlkreis Teltow-Fläming II, wo er sich mit 34,4 % der Erststimmen unter anderem gegen Maritta Böttcher (Die Linke) und Sven Petke (CDU) durchsetzen konnte.[18] In der darauffolgenden Wahlperiode war er Mitglied des Rechts- und des Wahlprüfungsausschusses sowie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Inneres und Kommunales, für Bildung, Jugend und Sport und für Europaangelegenheiten, Entwicklungspolitik und Verbraucherschutz sowie im Sonderausschuss „BER“.[19]
Stohn verteidigte sein Direktmandat bei der Landtagswahl 2019. Mit 32,6 % der Erststimmen behauptete er sich unter anderem gegen seine Mitbewerberin Birgit Bessin (AfD) und erzielte im Wahlkreis ein besseres Ergebnis als seine Partei (31,3 % der Zweitstimmen).[20] Er wurde kurz darauf zum Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt und übte dieses Amt turnusgemäß bis Oktober 2021 aus.[21][22] In dieser Zeit war er zugleich Vorsitzender des Hauptausschusses.[3] Im Anschluss übernahm Stohn kommissarisch den Vorsitz des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Er ist außerdem (erneut) Mitglied des Rechts- und des Wahlprüfungsausschusses sowie stellvertretendes Mitglied im Hauptausschuss, im Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz und im Sonderausschuss „Strukturentwicklung in der Lausitz“.[4][19][23] In der SPD-Fraktion fungiert er als Sprecher für Medien-, Kultur- sowie Wissenschafts- und Forschungspolitik.[24]
Im Vorfeld der Landtagswahl 2024 wurde er von seiner Partei ein weiteres Mal als Direktkandidat für den Wahlkreis Teltow-Fläming II nominiert. Er konnte das Duell gegen den parteilosen, als AfD-nah geltenden Jüterboger Bürgermeister Arne Raue deutlich mit 38,8 % der Erststimmen für sich entscheiden. Damit gewann er über 6 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2019 hinzu und erreichte im Wahlkreis erneut einen größeren Zuspruch als seine Partei (33,3 % der Zweitstimmen).[25]
Daneben ist Stohn auch kommunalpolitisch aktiv. So ist er seit 2014 Abgeordneter des KreistagsTeltow-Fläming sowie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimatstadt Jüterbog, der er zuvor schon von 2003 bis 2007 angehört hatte.[1] Seit Juli 2024 amtiert er als Co-Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und als Vorsitzender der Jüterboger Stadtverordnetenversammlung.[26][27] Außerdem wurde er Anfang September 2024 zum Vorsitzenden des Kreisausschusses von Teltow-Fläming gewählt.[28]
Weitere Tätigkeiten
Stohn ist Mitglied im Rundfunkrat des RBB. In ehrenamtlicher Tätigkeit gehört er dem Aufsichtsrat des Oberlinhauses in Potsdam und dem Vorstand der zugehörigen Oberlinstiftung an, außerdem dem Stiftungsrat der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf.[1] Er ist ferner Vorsitzender des Fördervereins seiner früheren Schule, des Jüterboger Goethe-Schiller-Gymnasiums.[29]