Erik Lindegren war der Sohn eines Eisenbahningenieurs und ein Enkel des Komponisten Johan Lindgren. Bereits als Schüler schrieb er erste Gedichte und befasste sich intensiv mit moderner ausländischer Lyrik. 1937 lernte er den Schriftsteller Karl Vennberg kennen; gemeinsam übersetzten sie EliotsMord im Dom. Beide führten sie die „Gruppe 1940“ an, in der sich schwedische Lyriker ihrer Generation zusammengeschlossen hatten. In dieser Zeit entstand seine Gedichtsammlung Der Mann ohne Weg, die 1942 zunächst als Privatdruck erschien, da Lindegren keinen Verleger fand. In einigen der darin enthaltenen 40 Sonette wird auf die deutsche Besetzung Norwegens angespielt. Der Band zeigte die Skepsis und das verzweifelte Suchen einer neuen Dichtergeneration und veranlasste zu Diskussionen über Form und Inhalt von Dichtung.[1]
Zusammen mit Gunnar Ekelöf[2] gehört Lindegren zu den führenden Vertretern der 1940er und 1950er Jahre. Seine „Gedichte sind besonders komprimiert mit überwältigend starken Bildern und Symbolen“, seine späteren Gedichte sind „freier in der Form, getragen von großer Musikalität.“[3]
Die nordschwedische Stadt Luleå vergibt alle zwei Jahre den mit 50.000 Kronen dotierten Erik-Lindegren-Preis.[4]
Zitat
„någonstans inom oss är vi alltid här och nu / är vi alltid du intill förväxling och förblandning / är vi plötsligt undrans under och förvandling / brytande havsvåg, roseneld och snö.
Irgendwo in uns sind wir immer hier und jetzt / sind wir immer du bis zur Verwechslung und Vertauschung / sind wir plötzlich der Verwundrung Wunder und Verwandlung / brandende Woge, Rosenfeuer und Schnee.“