Er war zunächst als Gerichtsassessor in Essen tätig. 1938 trat er als juristischer Hilfsarbeiter am Konsistorium in Stettin in den Dienst der Kirche der Altpreußischen Union. 1939 wurde er als Assessor an das Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg versetzt und hier 1941 zum Konsistorialrat ernannt. Von 1942 bis 1945 leistete er Kriegsdienst und war in Kriegsgefangenschaft, in dieser Zeit gab es 1943 Pläne zu seiner Übernahme in das Reichserziehungsministerium unter Berufung ins Reichsbeamtenverhältnis.[2] 1946 kehrte er an die Magdeburger Kirchenverwaltung zurück.
Ab 1952 war er als Oberkirchenrat leitender Jurist der (Ost-)Berliner Stelle der Kirchenkanzlei der EKD in der Bischofsstraße im Marienviertel. Zusammen mit Propst Heinrich Grüber, dem Generalbevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim Ministerrat der DDR, war Grauheding oft Vertreter der EKD in kirchlichen Angelegenheiten der DDR, so bei Verhandlungen mit Otto Nuschke am 14. Dezember 1955 und 6. August 1956.[3] Er war Chefredakteur und ab 1957 Lizenzträger der Ost-Ausgabe des EKD-Amtsblatts[4] und verhandelte die Dienstanweisung für Gefängnisseelsorger in der DDR.[5]
Von 1966 bis 1972 war Erich Grauheding Mitglied der Synode der EKD.
Werke
Der Zuschlag in der Fahrnisvollstreckung. Diss. iur. Köln 1935
Der Mainzer Staatskirchenvertrag. In: ZevKR 10 (1963), S. 143–172
Literatur
Ulrich Scheuner: Der Dienst in der kirchlichen Verwaltung. Festvortrag zur Hundertjahrfeier des Landeskirchenamts in Kiel mit der einführenden Ansprache von Erich Grauheding. Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 1968
↑Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP. Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes. Band 2: Regesten. de Gruyter, Berlin 1983, ISBN 978-3-598-30262-6, S. 965.
↑Horst Dähn: Konfrontation oder Kooperation? Das Verhältnis von Staat und Kirche in der SBZ/DDR 1945–1980. Opladen 1982, S. 59; Gerhard Fischer: Otto Nuschke. Union, Berlin 1983, S. 144 (mit Foto); Claudia Lepp: Tabu der Einheit? Die Ost-West-Gemeinschaft der evangelischen Christen und die deutsche Teilung (1945 bis 1969). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-55743-4, S. 240.
↑Jens Bulisch: Evangelische Presse in der DDR: „Die Zeichen der Zeit“ (1947–1990). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-55744-2, S. 260.
↑Andreas Beckmann, Regina Kusch: Gott in Bautzen. Die Gefangenenseelsorge in der DDR. Links, Berlin 1994, ISBN 978-3-86153-066-4, S. 253.