Nach Kriegsende wurde er nach Westafrika versetzt und diente bis 1924 bei der West African Frontier Force, einer Multi-Einheit, die in den damaligen britischen Kolonien zum Einsatz kam.
Als Nachfolger von Lewis Lyne wurde Eric Nares, inzwischen zum Generalmajor befördert, im August 1945 neuer und zugleich zweiter Kommandant des Britischen Sektors von Berlin und somit einer der vier alliierten Stadtkommandanten.
Er bildete mit den US-Amerikanern Floyd Parks, James Gavin (ab September 1945), Ray Barker (ab Oktober 1945), Frank Keating (ab Mai 1946) und Cornelius Ryan (ab Mai 1947), den Sowjets Alexander Gorbatow, Dimitri Smirnow (ab November 1945) und Alexander Kotikow (ab April 1946) sowie den Franzosen Geoffrey de Beauchêsne, Charles Lançon (ab März 1946) sowie Jean Ganeval (ab Oktober 1946) als Alliierte Kommandantur die höchste Instanz der Vier-Sektoren-Stadt.
In seine Amtszeit fiel auch die Eröffnung der Technischen Universität Berlin, die der britische Stadtkommandant am 9. April 1946 persönlich vornahm.[1]
Nares war der erste britische Stadtkommandant, der die im Berliner Ortsteil Gatow befindliche Villa Lemm als Wohnsitz bezog.
Nachdem die Sowjetunion die Vereinigung von KPD und SPD in ihrer Zone forcierten, setzten sich Nares und der französische Stadtkommandant Lancon während der Sitzung der Alliierten Kommandantur am 26. April 1946 für freie Wahlen in den West-Sektoren ein. Nares schlug daraufhin zunächst den 1. August 1946 als Tag der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin vor, die dann tatsächlich am 20. Oktober 1946 erfolgte.[2]
Eric Nares erkrankte während seiner Amtszeit an Lungenkrebs und ließ sich am 13. Juni 1947 aus gesundheitlichen Gründen von seinen Aufgaben entbinden. Im Amt des Stadtkommandanten folgte ihm im August Sir Otway Herbert nach.
Nur wenige Tage später, am 18. Juni 1947, starb Eric Nares mit nur 54 Jahren im Queen Alexandra's Military Hospital in London an den Folgen seiner Erkrankung.
Er ist der als erstes und an Jahren als Jüngster verstorbene Stadtkommandant der vier Alliierten.
Privates
Eric Nares war der jüngste Sohn von Ramsey Nares und dessen Frau Marie Jeanette. Bei seinem Bruder handelte es sich um den britischen Offizier Llewelyn Nares.
Eric Nares war mit der Niederländerin Jeanne Hubertine verheiratet. Sie erkrankte während eines Auslandseinsatzes ihres Mannes in Palästina schwer und verstarb kurze Zeit später. Nares heiratete nicht mehr und blieb kinderlos.
Er war starker Raucher, was letztlich auch zu seiner Krebserkrankung geführt haben soll.
Nach seinem Tod wurde er mit einer großen Trauerfeier in der Kirche St. Thomas-on-the-Bourne im englischen Farnham geehrt und im Anschluss eingeäschert. Seine Kameraden widmeten dem Generalmajor eine Gedenktafel in der als Regimentskapelle genutzten Chester Cathedral.[3]