Enkenbach befindet sich am nordwestlichen Rand des Pfälzerwaldes und liegt am Klosterbach in 290 bis 320 m ü. NHN im Ostteil des Landkreises Kaiserslautern, 11 Kilometer von der Stadt Kaiserslautern entfernt, und zwar in Hanglage in einer sich von Westen nach Osten erstreckenden Senke.
Die Gemarkung ist im Nordosten und im Süden bewaldet und erreicht hier Höhen um 360 m ü. NHN. Der Eselsbach verlässt Enkenbach in 254 Meter Höhe, die Alsenz bei 260 Metern.
Klima
Mit 750 mm Niederschlag pro Jahr liegt Enkenbach im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 52 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni, d. h., es gibt eine 1,4-mal größere Niederschlagsmenge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Name
Der Name Enkenbach leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort enke her und bedeutet „Viehknechts-“ oder „Hütejungenbach“. Er entwickelte sich folgendermaßen:
1148 Ynkebach
1190 Enkinbach
1212 Enkenbach
1258 Enkinbach
1263 Enkenbach
1273 Enkinbach
1322 Engkenbach
1527 Enkenbach, Enckenbach
1837 Enkenbach
Ortsgeschichte
Enkenbach ist geografisch und siedlungsgeschichtlich eng mit dem Nachbardorf Alsenborn verbunden. Auf der heutigen Enkenbacher Gemarkung lagen zur Klosterzeit die Wüstungen Buchholz und Milchborn. 1635 wurde im Dreißigjährigen Krieg das Dorf Baudweiler nördlich von Enkenbach vollständig zerstört.
Blasonierung: „Von Blau und Gold gespalten, rechts ein goldener Brunnen, daraus sich eine Brunnensäule mit zwei Röhren mit fließendem silbernem Wasser und einem linkshin gekehrten goldenen Löwen auf der Spitze erhebt, links eine blaugedeckte, mit silbernen Fenstern versehene rote Kirche mit blauem Kreuz.“
Das Wappen wurde zu demjenigen der 1969 neu geschaffenen Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn
Jedes Jahr von Freitag vor bis Dienstag nach dem zweiten Sonntag im Juli findet die traditionelle „Kuckuckskerwe“ statt (Kerwe ist die pfälzische Aussprachevariante von Kirchweih). Höhepunkte sind der Kerweumzug mit anschließender Kerwerede am Sonntag sowie das Schubkarrenrennen und die Kerwebeerdigung am Dienstag. Am 22. Februar wird vor Ort der Peterstag gefeiert.
Der Bahnhof Enkenbach wurde 1870 mit dem Alsenztalbahn-Abschnitt Hochspeyer–Winweiler eröffnet, die im Folgejahr bis nach Bad Münster durchgebunden wurde. In der Folgezeit entwickelte er sich zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt. 1875 kam die Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach hinzu. 1932 wurde die 1876 eröffnete Eistalbahn Grünstadt–Eisenberg bis nach Enkenbach durchgebunden. Auf letzterer wurde der Personenverkehr 1976 eingestellt, 1988 folgte der Güterverkehr. Obwohl der Personenverkehr zwischen Grünstadt und Eiswoog im Zeitraum von 1994 bis 2001 schrittweise reaktiviert wurde, scheiterten Pläne, dies für den restlichen Abschnitt ebenfalls umzusetzen.
Institutionen
Enkenbach ist Sitz einer Polizeischule. An Vereinen existieren vor Ort der Turn- und Polizeisportverein Enkenbach (TPSV) sowie der SV Enkenbach.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
1933: Daniel Häberle (1864–1934), Geologe, Paläontologe und Pfälzer Heimatforscher
Cornelius F. Klassen (1894–1954), Mitglied der Mennoniten-Brüdergemeinde in Kanada, Organisator der Bauprogramme für die örtlichen Mennoniten
Carl Schneider (1900–1977), Theologe, Leiter der Evangelischen Akademie in Enkenbach
Emil Gauer (1905–1991), Politiker (NSDAP), starb vor Ort
Rudi Müller (1927–2003), machte sich durch seine Unterstützung der amerikanischen Wehrdienstverweigerer (Pax-Boys), die zum Siedlungsbau für mennonitische Kriegsvertriebene in der Gemeinde Enkenbach tätig waren, in der Welt bekannt