Mit einer installierten Leistung von 11,0 GWelektrisch gehört EPH zu den größeren Energieversorgungsunternehmen in Europa.[6] Dies waren im Jahr 2016 noch 1.650 MW elektrisch und 3.195 MW thermisch.[4]
Der 2009 registrierten[7], mit Industriebeteiligungen der tschechischen J&T Group aus ihr heraus gegründeten Gesellschaft traten spätestens Oktober 2009 die PPF GroupN.V. (PPF) mit Sitz in Amsterdam, die damals zu 94,25 % dem tschechischen Bürger Petr Kellner gehörte[8] und 40 % der Anteile halten sollte, und der damals 34-jährige Jurist Daniel Křetínský bei, der bis dahin Partner bei J&T Investment Advisors war und als künftiger Vorstandsvorsitzender 20 % der Anteile halten sollte.[9] Im Zuge von Kartelluntersuchungen der Europäischen Kommission in Tschechien wurden Verstöße gegen Untersuchungsvorschriften festgestellt.[10] Nach eingehender Prüfung der Vorwürfe wurden EPH und J&T Investment Advisors im Jahr 2012 mit einer Geldbuße von 2,5 Millionen Euro belegt.[11]
2016 gab Vattenfall bekannt, seine deutsche Braunkohlesparte an ein Konsortium aus der EPH und deren Gesellschafterin PPF zu veräußern. Dazu gehören die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, Boxberg und Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen sowie die dazu gehörenden Braunkohle-Tagebaubetriebe in der Lausitz. EPH übernahm neben den Anlagen und Barmitteln von über 15 Milliarden Schwedischen Kronen (ca. 1,63 Mrd. Euro) alle Verbindlichkeiten und Rückstellungen, dabei auch die Verpflichtung zur Rekultivierung der Tagebaurestlöcher in Höhe von 18 Milliarden Kronen (rund 1,96 Mrd. Euro).[16]
Gesellschafter
Bis 2014 hielt die PPF Group, die zu 98,92 % im Eigentum von Petr Kellner ist,[17] 44,44 % der Unternehmensanteile.[18] 2014 wurde zwischen der PPF Group und Energetický a Průmyslový Holding vereinbart, dass Energetický a Průmyslový Holding die Anteile von PPF Group erwirbt und anschließend einzieht.[19]
2016 führte eine Reihe von Transaktionen zwischen den Eigentümern der EPH zum Ausstieg von Patrik Tkáč und von EP Investment Advisors (früher J&T Investment Advisors). Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Transaktionen setzen sich die Beteiligungsverhältnisse wie folgt zusammen (über EP Investment S.à.r.l. und EP Investment II S.à.r.l.):[20]
Laut Greenpeace Deutschland gab es bei der mitteldeutschen Braunkohlesparte MIBRAG 2010 nach der Übernahme durch EPH einen „rätselhaften Einbruch der Rückstellungen“ gegeben. Demnach hätten sich die Rückstellungen nur ein Jahr nach dem Verkauf um 55 % vermindert.[27] Somit hätte EPH schon nach kurzer Zeit den Kaufpreis amortisiert. Die Rückstellungen sollen sicherstellen, dass nach dem Ende des Bergbaus die ökologischen Folgeschäden und damit verbundene Kosten beglichen werden können. Auch 2014 betrugen die Rücklagen trotz leichter Zunahme nur rund die Hälfte der ursprünglichen Höhe vor dem Verkauf.[27]
Der Geschäftsbericht für 2013 wurde erst im Februar 2015 von EPH veröffentlicht. Dieser Verstoß gegen das Handelsgesetzbuch wurde aber vom zuständigen Amtsgericht Halle nicht geahndet. Auch 2013 kam es laut Geschäftsbericht zu einem hohen Kapitalabfluss von der Mibrag an JTSD, eine Tochterfirma der EPG. „Der abgeführte Gewinn entspricht einer im Bergbau ungewöhnlich hohen Umsatzrendite von 19 %.“[28]
2024 veröffentlichte das Konzeptwerk Neue Ökonomie eine Studie von Sina Reisch und Lasse Thiele (FU Berlin), die die Ausgliederung des Braunkohlegeschäfts der EPH-Tochtergesellschaften LEAG und MIBRAG in eigene Körperschaften problematisiert. Nach Ansicht der Autoren liege der Verdacht nahe, dass so eine Strategie der beabsichtigten Insolvenz verfolgt werde, womit deren absehbare Kosten mehrheitlich durch die Allgemeinheit getragen würden.[29]
↑Company Management. Energetický a průmyslový holding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2016; abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
↑ abFacts & Figures. Energetický a průmyslový holding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. April 2016; abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
↑ abEPH Overview April 2016. (PDF 1.46MB) Energetický a průmyslový holding, April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. April 2016; abgerufen am 25. April 2016 (englisch).
↑EPH Presentation 2020. In: epholding.cz. Energetický a průmyslový holding, a.s., 10. Mai 2021, archiviert vom Original am 24. Januar 2022; abgerufen am 2. April 2022 (englisch).
↑EPH: 2018 Annual Report. In: epholding.cz. 17. Juni 2019, S. 144, abgerufen am 9. April 2021 (englisch).
↑EPH: 2018 Annual Report. In: epholding.cz. 17. Juni 2019, S. 84, abgerufen am 31. August 2020 (englisch).
↑Coal Mining. Energetický a Průmyslový Holding a.s., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2013; abgerufen am 22. September 2013 (englisch).
↑Energy distribution and sales. Energetický a Průmyslový Holding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2013; abgerufen am 22. September 2013 (englisch).
↑Gas Industry. Energetický a Průmyslový Holding, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2013; abgerufen am 22. September 2013 (englisch).
↑Shareholders. EP Energy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2013; abgerufen am 23. September 2013 (englisch).
↑List of Companies. EP Energy a.s., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2013; abgerufen am 23. September 2013 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.epenergy.cz
↑Sina Reisch, Lasse Thiele: Braunkohlefolgen und Energiewende in Ostdeutschland. Sozialisierung der Kosten, Privatisierung der Gewinne? Konzeptwerk Neue Ökonomie, Leipzig Juli 2024 (knoe.org [PDF]).
↑dpa: Energie: Kritik an Braunkohle-Folgekosten - Kurswechsel gefordert. In: Die Zeit. 25. Juli 2024, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Oktober 2024]).