1822 lernte sie August Daniel von Binzer kennen, der einer Einladung ihrer Tante zu einer literarisch-musischen Veranstaltung im Schloss gefolgt war. Nach ihrer Hochzeit noch im selben Jahr lebte das Ehepaar u. a. in Venedig, Köln, Leipzig (wo August Daniel von Binzer als Redakteur für die „Zeitung für die elegante Welt“ arbeitete), kurz in Augsburg und schließlich übersiedelte die Familie 1845 nach Wien. Die Dame des Hauses führte, so wie bereits zuvor in Leipzig, einen biedermeierlichen Salon, in dem Künstler, Literaten und Politiker ein und aus gingen.
Das mit Freiherr von Zedlitz befreundete Ehepaar beschloss an einem österreichischen Alpensee gemeinsam ein Haus zu bauen. Die Wahl fiel auf Altaussee, wo im Jahr 1847 mit dem Bau des „Seehauses“ (später „Parkhotel“) begonnen wurde. Im Jahr 1848 folgte das Ehepaar Adalbert Stifter nach Linz, wo sie im Winter das Eckhaus Promenade – Klammstraße bewohnten, im Sommer aber in Altaussee lebten. Ihr Salon wurde hier der Treffpunkt der Linzer Gesellschaft sowie gehobener Wiener Gäste.
Emilie von Binzer schrieb einige Werke, welche auch am Burgtheater aufgeführt wurden und stand ErzherzogMaximilian literarisch beratend zur Seite. Dieser besuchte sie noch kurz vor seiner Abreise nach Mexiko und sie erhielt nach seiner Hinrichtung einen Abschiedsbrief.
Emilie von Binzer pflegte Freiherrn von Zedlitz während dessen letzter Krankheit, an der er 1862 verstarb.[2] Nachdem 1868 ihr Gatte und auch Adalbert Stifter gestorben waren, übersiedelte sie zu einem ihrer Söhne nach München, wo sie im 90. Lebensjahr verstarb.
Kinder
Dem Ehepaar wurde innerhalb der ersten sieben Ehejahre fünf Kinder geboren: 1823 Klara in Flensburg (heiratete später Enno von Colomb), 1824 Karl Heinrich Friedrich und 1825 Marie in Glücksburg, 1827 August und 1829 Alexandrine in Kiel.
Band 2 (Die Verlobung; Ulysses; Herbstwochen am See) Digitalisat der University of Chicago = [8vY9AQAAMAAJ ganzer Band zum Herunterladen bei Google Books]
Erzählungen (Band 1) : Der Gelehrte, Ein Jugendabentheuer, Meine alte Wärterin, Das Falkenmädchen, Die Reise nach Karlsbad. Gustav Heckenast, Pest 1850 Digitalisat bei Google Books
Josef Buchowiecki: Adalbert Stifter im Briefwechsel der Emilie Freifrau von Binzer mit ihren Freunden. In: Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich. Vierteljahrsschrift. 8, 1959, ISSN0001-799X, S. 35–40.
Traute Pistulka: Emilie von Binzer. Leben und Werk. Dissertation an der Universität Graz, Graz 1967.
Traute Zacharasiewicz: Nachsommer des Biedermeier, Emilie von Binzer. Eine Freundin Adalbert Stifters. Adalbert Stifter Institut des Landes Oberösterreich, Linz 1983, ISBN 3-900424-02-0 (Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes Oberösterreich 33).
↑Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig, Angela Wöffen: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945. dtv, München 1986, ISBN 3-423-03282-0, S. 33.