Emil Artin war der Sohn des gleichnamigen Kunsthändlers, dessen Vater als Armenier noch den erst später zu Artin verkürzten Nachnamen Artinian trug, und der Opernsängerin Emma (geb. Laura). Er wuchs in der Stadt Reichenberg (heute Liberec) in Böhmen auf, wo man seinerzeit fast ausnahmslos Deutsch sprach. 1916 beendete er seine Schulzeit und wurde ein Jahr später zur österreichischen Armee eingezogen, nachdem er ein Semester lang an der Universität Wien das Fach Mathematik studiert hatte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging er 1919 an die Universität Leipzig, wo er unter anderem bei Gustav Herglotz studierte und 1921 mit der Schrift Quadratische Körper im Gebiete der höheren Kongruenzen auch promovierte. 1923 habilitierte sich Artin an der Universität Hamburg und wurde dort Privatdozent. 1925 wurde er außerordentlicher Professor. 1926 erhielt er einen Ruf nach Münster (Westfalen), blieb aber in Hamburg und wurde im selben Jahr Ordinarius.
Er hatte unter anderem großen Anteil an der Weiterentwicklung der Klassenkörpertheorie. Beispielsweise umfasst das Artinsche Reziprozitätsgesetz alle bis dahin seit Gauß entwickelten Reziprozitätsgesetze. 1923 führte er die später nach ihm benannten Artinschen L-Funktionen für Zahlkörper ein. In Princeton war das Artin-Tate-Seminar der 1950er Jahre wichtig für die Fortentwicklung der Klassenkörpertheorie mit Methoden der Galoiskohomologie.
Er löste 1927 das 17. Hilbertsche Problem in seiner Arbeit Über die Zerlegung definiter Funktionen in Quadrate.
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