Ellen Lohr begann 1980 ihre Motorsportkarriere im Kartsport. Danach wechselte sie in den Formelsport und fuhr von 1985 bis 1987 in der Deutschen Formel Ford, in der sie 1987 den Meistertitel gewann.[1]
1987 bis 1990 startete sie für verschiedene Rennteams in der Deutschen Formel 3. Ab 1989 erhielt sie einen Werksvertrag von Volkswagen Motorsport. Ihre beste Gesamtplatzierung in der Rennserie erreichte sie 1989 mit dem siebten Rang. Im selben Jahr wurde sie mit einem Ralt RT34 Zweite beim Formel 3 Grand Prix in Monaco.[1]
Ihr erstes Tourenwagenrennen bestritt Lohr 1984 im Ford Fiesta Ladies Cup. In diesem Marken-Pokal-Wettbewerb fuhr sie bis 1985 und belegte in der Saison mit dem fünften Platz ihre beste Gesamtwertung.[1]
1987 startete sie für BMW in mehreren Tourenwagen-Veranstaltungen. Mit Alpina fuhr sie einen BMW M3 in zwei Rennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft und ein Rennen in der Tourenwagen-Europameisterschaft. Im folgenden Jahr ging sie für die BMW-Teams Schnitzer und Linder mit einem BMW M3 in der Europameisterschaft in fünf Rennen an den Start[2] und erreichte den 31. Platz in der Gesamtwertung.[1]
Ab 1991 startete Lohr als Werksfahrerin für Mercedes-Benz in der DTM. In dieser Zeit erreichte sie ihre größte Popularität im Motorsport. Im ersten und zweiten Jahr fuhr sie einen Mercedes 190E 2.5-16 Evo II und 1993 einen AMG-Mercedes 190E Klasse 1. Ab 1994 bis zum Ende der Rennserie pilotierte sie das Nachfolgemodell AMG-Mercedes C-Klasse DTM. Ihre beste Platzierung im Gesamtklassement erreichte sie 1993 mit dem zehnten Platz.[1] Ihren größten Rennerfolg in der Serie feierte sie 1992 mit dem Sieg beim ersten Lauf auf dem Hockenheimring. Damit ist sie die erste und bislang einzige Frau, die in der DTM ein Rennen gewinnen konnte.
Von 1999 bis 2001 ging sie in der Deutschen Tourenwagen Challenge (DTC) an den Start. In der ersten Saison fuhr sie einen Honda Integra Type R und in den beiden folgenden Jahren einen BMW 320i. Ihr bestes Saisonergebnis erzielte sie 2000 mit dem fünften Gesamtplatz.[1]
Für eine Saison startete sie 2002 in der V8-Star und belegte am Jahresende den 12. Platz. Im folgenden Jahr trat sie für das Team Kadach Racing im Porsche Supercup an und wurde Elfte im Gesamtklassement.[1]
Ellen Lohr startete in ihrer Karriere mehrmals in Langstreckenrennen. Ihren größten Erfolg in einem Langstreckenrennen erreichte sie 1990 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, in dem sie den zweiten Platz belegte.[3] in den Jahren 2005 bis 2008 startete sie abermals bei diesem Rennen[1] und wurde zweimal Klassensieger. 2007 mit einem Alfa Romeo 147 Klassensieger in der S2-Wertung.[2]
Nach einer Unterbrechung in der sie wieder in Tourenwagen- und GT-Rennserien und in Offroad-Wettbewerben fuhr, trat sie nochmals von 2012 bis 2016 in der ETRC an.[5] In den ersten beiden Jahren ging sie für das Team Tankpool24-Racing mit Mercedes-Benz- und für Red Ice Racing mit Freightliner-Renntrucks an den Start. Ab 2014 fuhr sie mit MAN-Trucks zunächst für Truckdrive-JRT, dann mit dem Team Truck Sport Bernau. Ihr bestes Fahrer-Meisterschaftsergebnis erzielte sie 2016 mit dem neunten Platz. Ihr bestes Team-Meisterschaftsergebnis, der vierte Platz, erreichte sie 2015 zusammen mit Antonio Albacete für das Team Truck Sport Bernau-Albacete und 2016 mit Steffi Halm für das Team WOW! Women on Wheels. Sie beendete ihre offizielle Karriere 2016 mit einem zweiten Platz beim Saisonfinale der Truckrace Europameisterschaft in Le Mans.[6][7]
Offroad- und Rallye-Sport
Ellen Lohr startete von 2004 bis 2011 in nationalen und internationalen Rallye-Raid-Wettbewerben – zuletzt mit Mercedes-Benz-Geländewagen.[4][8]
In der Rallye Dakar ging sie 2005 bis 2007 an den Start. Im ersten Jahr fuhr sie einen Buggy für das 2Drive-Team und 2006 und 2007 startete sie mit einem Prototyp Mercedes-Benz ML 350 Evo II in diesem Wettbewerb.[4]
↑Auto-Motor-und-Sport – Internetseite: Von der DTM-Amazone zur Offroad-Lady. In: www.auto-motor-und-sport.de. 17. Juli 2010, abgerufen am 27. März 2021.