Ihre Tätigkeit für den Rundfunk begann sie 1925 mit der erstmaligen Lesung im Radio von Ludwig ThomasDie Heilige Nacht, womit sie eine bis heute fortbestehende Tradition des Bayerischen Rundfunks begründete. Sie selbst las die Erzählung bis 1960.[2] Elise Aulinger gilt als Erfinderin der Figur der „Ratschkathl“, die sie als Marktfrau „Veronika Wurzl“ nicht nur in der Revue-Operette „Münchner Luft“ verkörperte,[3] sondern auch in ihren auf Schallplatten gepressten[4] und im Radio gesendeten Mundartvorträgen und als Autorin der „Wurzl-Briefe“, die im Münchner Sonntagsanzeiger erschienen.[3] Autor dieser Texte war meist Philipp Weichand.[5]
Als einer von nur sechs Münchner Volksschauspielern und -sängern wurde ihr zu Ehren am 23. September 1977[10] auf dem Viktualienmarkt – ganz in der Nähe ihres Geburtshauses in der Blumenstraße – ein Brunnendenkmal enthüllt. Die Bronzefigur auf dem von Anton Rückel entworfenen Brunnen zeigt sie mit einem Buch in der Hand in lebhafter Erzählposition. Im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach ist eine Straße nach ihr benannt.
Elise Aulinger war mit dem Bühnenautor Max Sommer (alias Max Ferner) verheiratet und war die Tante des Münchner Schriftstellers und Originals Siegfried Sommer. Ihr Sohn war der Schauspieler Fritz Aulinger (1912–1942).[11]
Ihre letzte Ruhe fand sie auf dem Waldfriedhof in München.
Elise Aulinger in: Internationales Biographisches Archiv 23/1965 vom 31. Mai 1965, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 188 f.
↑vgl. Parlophon / Beka Electric Hauptverzeichnis 1928/29, Seite 133. Dort heißt es über ihre Kunst: “Eine geschäftige Redseligkeit - ein Lachen, dem man sich bedingungslos ergeben muß”.