Drefke studierte von 1959 bis 1964 an den Kunstakademien Düsseldorf und Stuttgart bei Rudolf Daudert, Christoff Schellenberger und Albrecht Appelhans. 1966 legte er das erste und 1969 das zweite Staatsexamen ab. Erste freie künstlerische Tätigkeiten und Ausstellungen führte er ab 1966 durch. Einen ständigen Wohnsitz mit Atelier richtete Drefke ab 1980 im eigenen Wohnhaus in Brühl ein.
Bei Dreh- und Fotoarbeiten in Venedig für ein neues Kunstprojekt, das er „Venedig – Lost Paradise“ nannte, verlor Drefke das Gleichgewicht, stürzte in den Canal Grande und konnte nur noch tot geborgen werden.[1]
Werk
Bis 1986 malte Drefke vor allem expressionistisch abstrahierte Landschaften und Stillleben, dann zerlegte er die Motive immer stärker in kleinteilige Strukturen.[2]
„Kunst- und Kulturgeschichte bestimmen die Themen seiner [Drefkes] Gemälde: Bilder, die bekannt waren, aber im Übermaß der Medienbilder überdeckt, vergessen werden. Indem Ekkehard Drefke sie als Zitate in seine Gemälde hineinnimmt, weist es auf sie als die Urbilder zurück. Seine künstlerische Methode ist, daß sie in kleinteilige Strukturen zerlegt und sie über einen synthetisierenden Sehprozeß wieder in unser Bewußtsein hebt.“ (Prof. Dr. Heijo Klein)
In den 1990er Jahren erfand der Künstler Fließ-Aquarelle, in denen sich kleinteilige Strukturen wie zufällig, mitunter „fabelartig“, zu neuen Motiven zusammenfügten.
Nach 2000 entwickelte der medieninteressierte Künstler einen neuartigen Stil, „eine künstlerische Handschrift von hohem Wiedererkennungswert. In der von ihm erfundenen ‚Fließmethode‘ goss er mit Lösungsmittel verdünnte Farben auf die flach liegende Leinwand. Auf diese Weise ergaben sich hauchzarte Farbverläufe mit weich verschwimmenden Konturen, aus denen sich die Motive herausschälten. Unschärfen und Überblendungen dienten dem Künstler dabei als Stilmittel. Inspiration lieferte ihm eine Datenbank, in der eigene Fotografien, aber auch Bilder aus Zeitschriften und dem Internet gespeichert hatte. Motive aus diesem Archiv fanden den Eingang in sein malerisches Schaffen, das auf einem fundierten kulturhistorischen Wissen fußte.“ (Hanna Styrie)
Ausstellungen (Auswahl)
1989: Sauerland-Museum, Arnsberg
1990: Wilhelm Morgner-Haus, Soest
1990: Bruno Goller-Haus, Gummersbach
1992: Stein und Lavendel, Ölbilder und Pastelle, Schloss Neuhaus in Paderborn
1994: Capriccios, Ausstellung des Kunstvereins des Siegkreises in Rheinbach
1996: Die Ville - Aquarelle und Neue Ölbilder, Bundeswirtschaftsministerium in Bonn
1998: Ein-Sichten - Aus-Sichten (Bilder von 1988-1998), Kreishaus-Galerie in Bergheim
1999: Faust-Variationen, Haus am Hirtenturm in Blankenheim
2005: Zeitstücke und neue Arbeiten, Rathausgalerie in Brühl
2007: Paradies handgemacht, Gruppenausstellung mit 8 Künstlern, Galerie am Schloss in Brühl
2008: Flow Art, Städtische "galerie" Wesseling
2010: Scène Noire - La Vie, L'Amour, La Mort, Kulturgespräch am Freitag mit Hitchpod, Kunstverein Wesseling
2011: Chanson D'Amour, Ausstellung und Konzert zum Thema mit Nageeb Gardizi (Klavier), Bürgerhaus-Galerie Hürth
mit Uta Koppel: Stein und Lavendel: die Provence erlebt und gestaltet in Wort und Bild. Verlag Graphikum Mock, Göttingen 1992, ISBN 978-3-88996-375-8.
Harald Gröhler: Die Ville: ein Gedicht und seine Reise von 1956–1996. Verlag Landpresse, Weilerswist 2001, ISBN 978-3-930137-49-7.
Harald Gröhler: Störtebeker. Volksheld und Pirat. Die Biographie. Mit 6 Zeichnungen von Ekkehard Drefke. Bergstadtverlag W.G. Korn, 2., erweiterte Aufl., Freiburg 2011, ISBN 978-3-87057-277-8.
Literatur
Klein, Dr. Heijo: Formen und Inhalte der Werke E. Drefkes. In: Ekkehard Drefke. Arbeiten aus den Jahren 1985–1988. Ölbilder. Gouachen. Aquarelle. Katalog. Beitrag vom 28. Dezember 1988.
Styrie, Hanna: Brühler ertrinkt in Venedig. Unglück. Der Künstler Ekkehard Drefke fällt beim Fotografieren in den Canal Grande. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 18. Mai 2015. Rhein-Erft. S. 31.