Der Eisenbahnunfall von Harmelen vom 8. Januar 1962 war ein Frontalzusammenstoß zweier Züge und der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der Niederlande. 93 Menschen starben.
An diesem Morgen herrschte Nebel. Kurz vor 9 Uhr 20 erreichte ein aus zwei Garnituren gebildeter Elektrotriebwagen, der von Rotterdam nach Amsterdam mit etwa 75 km/h unterwegs war, den Abzweig. Gegen Züge, die sich aus Richtung Utrecht näherten, war er durch ein „Halt“ zeigendes Signal gedeckt.
Unfallhergang
Dem Abzweig näherte sich zur gleichen Zeit ein von einer Elektrolokomotive gezogener Schnellzug mit etwa 100 km/h. Dessen Lokomotivführer übersah – vermutlich wegen des Nebels – das „Halt erwarten“ zeigende Vorsignal, erst das „Halt“ zeigende Hauptsignal nahm er wahr. Die sofort eingeleitete Schnellbremsung konnte zwar die Geschwindigkeit noch etwas reduzieren, den Frontalzusammenstoß aber nicht mehr verhindern. In beiden Zügen zusammen befanden sich etwa 500 Reisende.
Folgen
Bei dem Frontalzusammenstoß wurden sechs Fahrzeuge des Triebwagens und drei Personenwagen des Schnellzuges zertrümmert. 93 Menschen starben, darunter auch beide Lokomotivführer, 54 wurden darüber hinaus verletzt.
Am 8. Januar 2012 – 50 Jahre nach dem Unfall – wurde von Pieter van Vollenhoven, dem Gatten von PrinzessinMargriet von Oranien-Nassau, in Harmelen eine Gedenkstätte an die Opfer eingeweiht. Zwischen den zwei schwarzen Stelen, die die Namen der 93 Todesopfer tragen, öffnet sich der Blick auf die Unfallstelle über einen Torso, der die Opfer repräsentiert.
Literatur
Menno Joost van Duin: Van rampen leren: een vergelijkend onderzoek naar de lessen uit spoorwegongevallen, hotelbranden en industriële ongelukken. The Hague 1992, ISBN 90-71504-15-8.