Als der Zug das Fiumarella-Viadukt, etwa zwei Kilometer nördlich des Bahnhofs Catanzaro Città, überquerte, entgleiste der Beiwagen, die Kupplung riss und das Fahrzeug stürzte 40 Meter in die Tiefe. In dem Fahrzeug befanden sich 99 Reisende, viele davon Schüler. 71 Reisende kamen ums Leben, die übrigen 28 wurden verletzt, zum Teil schwer.
Die Untersuchung ergab, dass der Waggon zuerst entgleiste und danach die Kupplung riss. Die Entgleisung war Folge einer überhöhten Geschwindigkeit. Wegen des schlechten Zustands der Infrastruktur war auf dem Viadukt eine Begrenzung auf 35 km/h angeordnet. Der Lokführer beachtete die Begrenzung nicht und fuhr mit Tempo 63 km/h.[2] Fünf Jahre nach dem Unfall wurde er zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt.[3]
Folgen
Nach heftigen Diskussionen und genau zwei Jahre nach dem Unfall entzog der italienische Gesetzgeber dem Betreiber der Bahn die Betriebsrechte und setzte als Staatskommissar („Gestione commissariale governativa di aziende di trasporto“) die Ferrovie Calabro Lucane ein.[4]
Der Verkehr auf der Strecke zwischen Catanzaro und Soveria Mannelli blieb mehrere Jahre lang unterbrochen und wurde im Schienenersatzverkehr betrieben.
In Decollatura, einem Ort an der Bahnstrecke, aus dem viele der Verunglückten stammten, wurde ein Denkmal für die Opfer des Unfalls errichtet.
Einzelnachweise
↑Eisenbahnatlas Italien und Slowenien – Atlante ferroviario d’Italia e Slovenia. Schweers + Wall 2010. ISBN 978-3-89494-129-1, S. 96.
↑Le risultanze dell'Inchiesta: Andava troppo forte il treno di Catanzaro in La Stampa vom 18. Dezember 1962, Seite 7
↑ Dieci anni al ferroviere per i 71 morti in Calabria in La Stampa vom 3. April 1966, Seite 13
↑ Legge 1855 del 23 dicembre 1963 (Gesetz 1855 vom 23. Dezember 1963).