Kurz vor dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg erwarben die Vereinigten Staaten einen Teil der Jungferninseln in der Karibik von Dänemark. Damit sollte verhindert werden, dass dort mögliche deutsche Marinestützpunkte entstehen könnten. PräsidentWoodrow Wilson ernannte James Harrison Oliver zum ersten Militärgouverneur. Dieser konnte aber nicht umgehend an seinen neuen Bestimmungsort reisen. Daher wurde bestimmt, dass der Kommandant des ersten amerikanischen Kriegsschiffs, das die Jungferninseln erreicht, das Amt des Gouverneurs kommissarisch ausüben sollte. Dies war Edwin Pollock, der einem rivalisierenden Kapitän zeitlich voraus war. Am 31. März 1917 leitete er die Übergangszeremonie des Gebiets an die Vereinigten Staaten. Bis zum Eintreffen von Gouverneur Oliver übte er im Jahr 1917 dessen Amt kommissarisch aus. Danach nahm er aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Dabei transportierte er mit seinem Schiff amerikanische Truppen nach Frankreich.
In den Jahren 1922 und 1923 war Pollock als Nachfolger von Waldo E. Evans auch Gouverneur von Amerikanisch-Samoa. Danach leitete er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1927 das United States Naval Observatory in Washington, D.C. Nach dem Ende seiner Militärzeit lebte Pollock in der Bundeshauptstadt Washington. Zusammen mit seiner Frau erwarb er später ein Haus in Jamestown (Rhode Island). Dort wurde er Leiter der örtlichen Historical Society. In den 1930er Jahren veröffentlichte er auch mehrere Abhandlungen über die Geschichte seiner Familie. Er starb am 4. Juni 1943 und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington in Virginia beigesetzt.