Familiäre Herkunft, Unterhausabgeordneter und erste Regierungsämter
Edward Adolphus St. Maur, der als Edward Adolphus Seymour geboren wurde, war eines von fünf Kindern und der älteste Sohn von Edward Adolphus St. Maur, 11. Duke of Somerset (1775–1855), der den Duketitel 1793 geerbt hatte,[1] und dessen erster Ehefrau Lady Charlotte Hamilton (1772–1827), eine Tochter von Archibald Hamilton, 9. Duke of Hamilton.[2] Als Heir apparent seines Vaters führte er zu dessen Lebzeiten den HöflichkeitstitelLord Seymour. Sein Vater ließ die Schreibweise seines Familiennamens „Seymour“ amtlich zu „St. Maur“ ändern – man hielt diese für die ursprüngliche Schreibweise des Namens. Er absolvierte nach dem Besuch des renommierten Eton College ein Studium am Christ Church College der Universität Oxford. Am 30. Juli 1830 wurde er für die konservativenTories im Wahlkreis Okehampton erstmals zum Mitglied des Unterhauses (House of Commons) gewählt und gehörte diesem bis zum 30. April 1831 an. Bei einer Nachwahl am 17. Februar 1834 wurde er daraufhin im Wahlkreis Totnes abermals zum Mitglied des Unterhauses gewählt und gehörte diesem nach seinen Wiederwahlen 1835, 1837, 1841, 1847 und 1852 bis zum 31. August 1855 an.
1835 übernahm er in der Zweiten Regierung Melbourne sein erstes Regierungsamt und war bis 1839 zunächst einer der Lords im Schatzamt (Lord of the Treasury). Danach war er zwischen 1839 und 1841 Sekretär des Amtes für Britisch-Ostindien(East India Board) sowie im Anschluss von Juni bis Ende August 1841 Parlamentarischer Unterstaatssekretär im Innenministerium (Parliamentary Under-Secretary, Home Department). In der ersten Regierung Russell war er von 1850 bis zum 1. August 1851 zunächst Erster Kommissar für Wälder (First Commissioner of Woods) und übernahm daraufhin am 1. August 1851 das neu geschaffene Amt als Erster Kommissar für öffentliche Arbeiten (Chief Commissioner of Works). Dieses Amt bekleidete er bis zum 21. Februar 1852 und wurde am 23. Oktober 1851 auch Mitglied des Privy Council, des Geheimen Kronrates.[3][4]
Oberhausmitglied, Erster Lord der Admiralität und Lord Lieutenant von Devon
Beim Tod seines Vaters erbte Edward Adolphus St. Maur am 15. August 1855 dessen Adelstitel als 12. Duke of Somerset, 12. Baron Seymour und 10. Baronet, of Berry Pomeroy. Das Dukedom und die Baronie waren 1547 in der Peerage of England, die Baronetcy 1611 in der Baronetage of England geschaffen worden. Aufgrund der Titel wurde er Mitglied des Oberhauses (House of Lords), schied dazu aus dem House of Commons aus, und gehörte dem Oberhaus bis zu seinem Tod am 28. November 1885 an.
Da seine beiden Söhne vor ihm starben, der Ältere von ihnen nur einen unehelichen Sohn und der der Jüngere keine Kinder hinterließ, hatte er bei seinem Tod am 28. November 1885 keinen lebenden, legitimen männlichen Nachkommen. Deshalb erbte bei seinem Tod zunächst sein jüngerer Bruder Archibald Henry Algernon St. Maur (1810–1891) als 13. Duke of Somerset alle seine Adelstitel, mit Ausnahme des Earldoms St. Maur, das erlosch.[16] Als dieser am 12. Januar 1891 unverheiratet und kinderlos starb, erbte schließlich der jüngste Bruder des 12. und 13. Duke, Algernon Percy Banks St. Maur (1813–1894), als 14. Duke of Somerset die Titel.
Veröffentlichungen
Christian theology and modern scepticism, London, J. Bain, 1872.
Monarchy and democracy, phases of modern politics, London, J. Bain, 1880.
Literatur
W. F. Rae, H. C. G. Matthew: St Maur [formerly Seymour], Edward Adolphus, twelfth duke of Somerset. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/25164 (Lizenz erforderlich), Stand: 22. September 2011.
W. H. Mallock, G. Ramsden: Letters, remains, and memoirs of Edward Adolphus Seymour, twelfth duke of Somerset. 1893.
Helen, Lady Dufferin: Songs, poems and verses. 1894.
P. Guedalla (Hrsg.): Gladstone and Palmerston. Being the correspondence of Lord Palmerston with Mr Gladstone, 1851–1865. 1928.
A. Ramm: The political correspondence of Mr Gladstone and Lord Granville, 1868–1876. 1952.
C. Baxter: The duke of Somerset and the creation of the British ironclad navy, 1859–66. In: Mariner’s Mirror. Jahrgang 63, 1977, S. 279–284.
J. F. Beeler: British naval policy in the Gladstone–Disraeli era, 1866–1880. 1997.