Mellanby, der Sohn des Besitzers einer Schiffswerft, studierte Medizin an der Universität Cambridge (Emmanuel College) und am St. Thomas Hospital in London mit der Promotion (M.D.) 1913. Danach war er Lecturer am King’s College for Women in London. 1920 wurde er Professor für Pharmakologie an der University of Sheffield. Außerdem war er beratender Arzt an der Royal Infirmary in Sheffield. Von 1933 bis 1949 war er Sekretär des Medical Research Council, setzte aber seine Forschung an Wochenenden fort.
Während seiner Zeit in London untersuchte er 1918 die Ursachen von Rachitis und fand durch Experimente an Hunden, die er mit Getreidebrei fütterte, dass dieses durch einen Ernährungsmangel ausgelöst wird und durch Gabe von Lebertran wieder beseitigt wurde. Er machte den Mangel eines fettlösliches Vitamin als Ursache aus, später als Vitamin D identifiziert.
Er forschte auch über die negativen Auswirkungen von Phytinsäure in der Nahrung. Er zeigte, dass diese Rachitis aufgrund ihrer Komplex-bildenden Wirkung bei einer einseitigen Ernährung verursachen kann (durch Bindung des Calciums). Im Zweiten Weltkrieg war er Ernährungsberater beim Kriegskabinett.
1914 heiratete er May Mellanby, geborene Tweedy (1882–1978), ebenfalls eine Ernährungswissenschaftlerin.
Schriften
Nutrition and Disease – the Interaction of Clinical and Experimental Work, Edinburgh, London: Oliver and Boyd, 1934
Literatur
Barbara J. Hawgood: Sir Edward Mellanby (1884–1955) GBE KCB FRCP FRS: nutrition scientist and medical research mandarin, J. Med. Biogr., Band 18, 2010, S. 150–157, PMID 20798415