Eduard war der Sohn von Hannibal Vogel von Falckenstein (* 25. März 1750 in Münsterberg; † 25. September 1808 in Cosel), preußischer Major und Kommandeur eines National-Bataillons in Schlesien sowie Ritter des Ordens Pour le Mérite, und dessen Ehefrau Charlotte Helene, geborene Graetz (* 1769 in Breslau; † 5. November 1835 ebenda).
Schon beim Ausbruch des Deutschen Krieges besetzte er Ende Juni 1866 Hannover und zwang die hannoversche Armee am 29. Juni bei Langensalza zur Kapitulation. Anfang Juli wurde er Oberbefehlshaber der preußischen Main-Armee. Er besiegte im Mainfeldzug in einer Reihe von Gefechten die süddeutschen Streitkräfte und zog am 16. Juli in Frankfurt am Main ein. Dort machte er sich wegen seines rüden Auftretens viele Feinde.[1] Am 20. Juli wurde er wegen Differenzen mit dem Großen Hauptquartier als Generalgouverneur nach Böhmen versetzt und musste sein Kommando an General von Manteuffel abgeben. Für seine Verdienste in diesem Krieg erhielt er eine beträchtliche Dotation.
Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war Vogel von Falckenstein Generalgouverneur der deutschen Küstenlande und residierte in Hannover. In dieser Eigenschaft organisierte er die Küstenverteidigung und schuf eine freiwillige Seewehr. 1873 ging er in den Ruhestand. Im Jahre 1889 erhielt das Infanterie-Regiment Nr. 56 in Wesel seinen Namen.
Familie
Vogel von Falckenstein heiratete am 9. April 1829 in Treuenbrietzen Luise Wilhelmine Julie Gärtner (* 21. Januar 1813 in Berlin; † 24. August 1892 auf Schloss Dolzig). Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
Marie (* 10. Januar 1830 in Berlin) ⚭ Theodor Friedrich Bernhard Trützschler von Falkenstein, preußischer Oberstleutnant
Emma Luise Amalie (* 25. Juli 1831 in Berlin; † 28. März 1832)
Kuno Eduard August Hannibal (* 21. Februar 1833 in Berlin; † 2. März 1833)
Kunibert Eduard August Hannibal (* 20. November 1834 in Berlin; † 21. Juni 1835)
Eduard August Hannibal Eugen Melchior Eckbert (* 7. Januar 1837 in Berlin; † 1. Oktober 1904 in Straßburg), zuletzt in österreichischen Diensten ⚭ 1867 Paula von Puttkamer (* 5. März 1846)
Luise Henriette Helene Gertrud (* 2. Mai 1843 in Berlin) ⚭ 1861 Max Georg Friedrich Ernst Wilhelm von Simon († 5. August 1888), Major a. D.
Namensgeber
Falckenstein ist Namensgeber des nach 1871 errichteten und aufgrund des Versailler Vertrags nach 1919 geschleiften Forts Falckenstein.[5] Dieses Fort wurde zum Schutz der Festung Friedrichsort errichtet. Diese Festung war an der schmalsten Stelle der Kieler Förde errichtet worden und sicherte die Stadt Kiel vor seeseitigen Angriffen. Der Name des Forts übertrug sich mit der Zeit auf den dortigen Strandabschnitt, 1930 erfolgte die Umbenennung der dortigen „Falckensteiner Chaussee“ in „Falckensteiner Strand“.[6] Die heute noch vorhandene Falckensteiner Straße führte ursprünglich von der Anlegestelle Friedrichsort in nördlicher Richtung bis an die vorgenannte Chaussee zum Fort Falckenstein, wonach sie vermutlich um 1900 benannt wurde.[7] Der Falckensteiner Strand ist der größte Strand Kiels.
↑Henning Roet de Rouet: Frankfurt am Main als preußische Garnison von 1866 bis 1914. Zugleich Dissertation, Universität Chemnitz, 2015, Societäts Verlag, Frankfurt am Main 2016, S. 36 ff.
↑Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 338, Kurzbiographie S. 481.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 2.
↑Vgl. A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 2.
↑Hannelore Pieper-Wöhlk, Dieter Wöhlk: "Pries und Friedrichsort. Zwei Kieler Stadtteile im Wandel", Sutton, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-835-5, S. 37 bis S. 41, Auszug
↑Mitteilungen der Gesellschaft Kieler Stadtgeschichte, Hrsg. Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Selbstverlag, Kiel 2014/2023, S. 29, S. 566. Kieler Straßenlexikon
Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Königsberg 3