Edmund Koken war ein Sohn des Edmund Burchard Theophilus Koken (gestorben 6. April 1832 in Hannover), der im 18. Jahrhundert als Berufssoldat in der Stadt Celle gedient hatte. Dieser hatte mit seiner ersten Ehefrau zwei Kinder; bei der Geburt des dritten Kindes verstarb sie jedoch im Wochenbett. Mit seiner 1794 geehelichten zweiten Frau, der aus Celle stammenden Ilse Maria Nieren, hatte er weitere sieben Kinder, von denen der spätere Maler Edmund Koken das jüngste war. Nach mehr als 22 Dienstjahren ging der Edmund Kokens Vater im Alter von 51 in Pension. Mitten in der sogenannten „Franzosenzeit“ übersiedelte die Familie 1809 nach Hannover, wo sie sich außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung Hannovers, in der Gartenstadt vor dem Aegidientor unter der Adresse Bult 30 ein geräumiges Haus für die ganze Familie gekauft hatten. Der vormalige Soldat Koken wirkte von dort aus noch einige Zeit als Hospitalverwalter und Rechnungsführer für die Aegidiengemeinde. Nach seinem Tod 1832 arbeitete die nunmehrige Witwe Ilse Maria weiterhin als königliche Leibwäscherin und konnte mit ihren Einkünften ihre Kinder ernähren.[1]
Die Adresse des Kokenschen Elternhauses, in dem sich Edmund Koken 1841 ein kleines Atelier einrichtete, wurde später laut dem Adressbuch der Stadt Hannover umbenannt in Bultstraße 30, dann in Kleine Barlinge 30 und später in Wolfstraße 1 und lag in „etwa entsprechend [dem Verlauf] der Berliner Allee.“[1] Das „Koken'sche Haus“ hat sich in einer Abbildung erhalten.[2]
Ab 1841 hielt sich Koken wieder in Hannover auf, um 1845 eine Studienreise nach Italien zu unternehmen, während der er sich mit Oswald Achenbach anfreundete. Am 26. Oktober 1851 heiratete er die Tochter eines hannoverschen Regierungsrates, Wilhelmine Louise Mejer.
1842 war er Gründungsmitglied des Hannoverschen Künstlervereins. 1846 veröffentlichte Koken dessen Mitglieder in einem zweibändigen Sammelwerk.
Wilhelm Rothert (Hrsg.): Hannoversche Biographie. Band 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866. Hannover 1912, S. 351.
Dirck Töllner: Edmund Koken (1814 -1872) In: Karin Umbach, Ulrike Weiß (Red.): Von Sehnsucht und Erfolg einer Malerfamilie. Edmund, Gustav und Paul Koken. Ausstellungs-Katalog (= Schriften des Historischen Museums Hannover. Band 23). 2004, S. 38–71 u.ö.
Hugo Thielen: Koken, (4) Johann Gottfried Edmund. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 362 (Leseprobe, books.google.de).
↑ abDirk Töllner: Edmund Koken, in Katrin Umbach (Red.): Edmund, Gustav & Paul Koken. Von Sehnsucht und Erfolg einer Malerfamilie ( = Schriften des Historischen Museums Hannover, Bd. 23), Begleitband zur Ausstellung vom 16. Mai bis 1. August 2004 im Historisches Museum Hannover, Hannover: Historisches Museum Hannover, 2004, ISBN 978-3-910073-25-8 und ISBN 3-910073-25-5, S. 38–71; hier: S. 38–41; Vorschau über Google-Books