Eddie Murphy wurde 1961 als Sohn eines Polizisten und einer Telefonistin im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als er drei Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden, und Eddie blieb bei seiner Mutter; sein Vater fiel fünf Jahre später einem Mord zum Opfer. Er ist der jüngere Bruder des Schauspielers Charlie Murphy (1959–2017).
Mit 15 Jahren trat er erstmals als Stand-up-Comedian in Jugendzentren auf Long Island auf. Nach der High School trat er dem New Yorker Comic Strip Club bei. 1980 wurde er Mitglied des Ensembles von Saturday Night Live. Für seine Leistungen wurde er zweimal für den Emmy nominiert. Zu seinen Markenzeichen zählten schon damals sein schnelles Sprechtempo und seine vorlaute, respektlose Art. Nach einer Anspielung auf Murphys zu diesem Zeitpunkt stagnierende Karriere kam es 1995 zum Bruch zwischen seinem ehemaligen Arbeitgeber und ihm. 2019 kehrte Murphy nach 31 Jahren als Moderator zu SNL zurück[1] und erhielt 2020 nach fünffacher Nominierung seinen ersten Emmy.
Sein Kinodebüt gab Murphy 1982 in dem Film Nur 48 Stunden, der ein großer Erfolg wurde und ihm eine Nominierung für den Golden Globe Award als bester Nachwuchsdarsteller einbrachte. Endgültig bekannt wurde er durch Hauptrollen in Die Glücksritter und die Filme aus der Reihe Beverly Hills Cop für die er für den ersten Teil eine Golden-Globe-Nominierung bekam. 1996 gelang ihm ein großer Erfolg mit dem Film Der verrückte Professor, für den er eine weitere Golden-Globe-Nominierung erhielt. 2007 gewann er dann den Golden Globe als bester Nebendarsteller für den Film Dreamgirls.
2009 war Murphy in der Komödie Zuhause ist der Zauber los zu sehen. Davor hatte er eine Hauptrolle im Film Mensch, Dave!. Die 55 Mio. US-Dollar teure Produktion spielte in den USA nur 11 Mio. Dollar ein. Damit ist der Film nach Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia Murphys zweiter Misserfolg an amerikanischen Kinokassen. Weltweit lief der Film erfolgreicher, spielte jedoch insgesamt seine Produktionskosten nicht ein. Trotzdem zählte Murphy laut amerikanischem Forbes Magazine noch immer zu den am besten verdienenden Schauspielern Hollywoods. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt er Gagen in Höhe von 55 Mio. US-Dollar und rangiert gemeinsam mit Mike Myers hinter Will Smith (80 Mio. US-Dollar) und Johnny Depp (72 Mio. US-Dollar) auf Platz drei.[2]
Zudem war Murphy als Synchronsprecher des frechen Esels in den Animationsfilmen Shrek – Der tollkühne Held und den Fortsetzungen Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück sowie Shrek der Dritte und Für immer Shrek zu hören. Schon 1998 hatte er mit dem Film Mulan Erfahrungen in diesem Metier sammeln können. Nebenbei ist Eddie Murphy auch weiterhin als Bühnenkomiker erfolgreich. Seine Programme wurden auf zwei Alben veröffentlicht und mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet.
Zwei seiner bisher erfolgreichsten Stand-up-Auftritte erlangten regelrechten Kultstatus: Delirious, eine 90-minütige Show, die 1983 in Washington, D.C. vor Publikum aufgezeichnet wurde, und zum anderen Raw, ungefähr eineinhalb Jahre später in New York mitgeschnitten und 1987 als Film veröffentlicht. Während dieser Auftritte parodierte Eddie zahlreiche Stars wie beispielsweise Michael Jackson, Stevie Wonder, James Brown und gab eine Parodie eines homosexuellenMr. T.
Murphy brachte 1985 die Single Party All the Time heraus, eine Komposition von Rick James (Super Freak, 1981). Die Platte wurde millionenfach verkauft, im Gegensatz zur Nachfolgesingle Put Your Mouth on Me. Anfang der 1990er Jahre nahm Murphy mit Jamaikas Reggae-Star Shabba RanksI Was a King auf. Im Mai 1987 durfte Murphy im Hof des Grauman’s Chinese Theatre seine Hand- und Fußabdrücke in frischem Beton verewigen.
Murphy hat zehn Kinder. Er war von 1993 bis 2006 mit Nicole Mitchell verheiratet. Sie lebten gemeinsam mit ihren Kindern in New Jersey. Aus dieser Ehe entstammen fünf gemeinsame Kinder. Das Paar trennte sich im Juli 2005 und die Ehe wurde im darauffolgenden Jahr geschieden. Aus weiteren Beziehungen stammen zwei Söhne.
Ab Mai 2006 war Murphy mit dem Ex-Spice-GirlMelanie B alias Mel B liiert, die 2007 eine Tochter bekam.[4] Nach Beendigung der Beziehung bestritt Murphy zunächst, der Vater zu sein, bis ein DNA-Test das Gegenteil bewies.[5]
2008 heiratete er die Filmproduzentin Tracey Edmonds am Strand einer polynesischen Privatinsel vor Bora Bora im Südpazifik; nur zwei Wochen später trennte sich das Paar wieder: „Nach langen Überlegungen und Diskussionen haben wir gemeinsam entschieden, auf eine amtliche Eheschließung zu verzichten.“[6][7]
2016 brachte seine Freundin Paige Butcher, mit der er seit 2012 liiert ist, in Los Angeles eine gemeinsame Tochter zur Welt.[8] 2018 folgte ein Sohn.[9] Seit dem 9. Juli 2024 sind Murphy und Butcher verheiratet.[10]
Eddie Murphy ist Mitglied im Bund der Freimaurer (Hollywood Lodge No. 542).[11][12]
Deutsche Synchronstimme
Eddie Murphy wurde von Beginn seiner Filmkarriere an im Deutschen ausnahmslos von Randolf Schmitt-Kronberg synchronisiert. Nach dessen Tod im März 2007 führte Dennis Schmidt-Foß die Synchronisation fort. Eine Ausnahme ist das Drama Mr. Church aus dem Jahr 2016, für das Oliver Stritzel die Synchronisation übernahm. Die folgenden Filme wurden wieder von Schmidt-Foß synchronisiert.
Bezeichnend für die deutsche Synchronisation ist der markante Charakter der Synchronstimme, der deutlich quirliger ist als das Original. Der typische Singsang wurde von Deutschlandfunk Nova als rassistisches Klischee beschrieben. Zwar orientiere sich die deutsche Synchronstimme an frühen Auftritten Murphys, in denen er auch Stereotype bedient habe, gleichwohl werde im Deutschen das Original geradezu karikiert.[13] Der von Kronberg etablierte Charakter wurde von Schmidt-Foß übernommen, der bei eigenem Stimmklang den kennzeichnenden Singsang beibehielt.
Eddie Murphy war der erste Mensch, der in einem Jahr in drei Schauspielkategorien mit einer Goldenen Himbeere ausgezeichnet wurde. Eine davon sogar für eine seinem Geschlecht entgegengesetzte Rolle (Schlechteste Nebendarstellerin).
Dieser Rekord wurde erst im Jahr 2012 von Adam Sandler mit seinem Film Jack und Jill (2011) mit insgesamt zehn Goldenen Himbeeren eingestellt.