Neben verschiedenen Exportversionen der Reihe SD70ACe baute EMD versuchsweise das Modell SD70ACe-P6 mit einem eigenen Wechselrichter für jeden Fahrmotor und das Modell SD70ACe-P4 mit der seltenen Achsfolge (Bo1)(1Bo) in Anlehnung an die von GE hergestellte Reihe ES44C4 mit der Achsfolge (A1A)(A1A).
Weil die Zweitaktdieselmotoren des Typs 16-710G3C-T2 mit dem Inkrafttreten der Abgasnorm Tier IV am 1. Januar 2015 nicht mehr verwendet werden konnten, endete die reguläre Produktion der Reihe SD70ACe für den US-amerikanischen Markt im Dezember 2014 und mit letzten Lieferungen an Kansas City Southern de México (KCSM) sowie FXE im Mai 2015 auch für ausländische Kunden.[2] Seitdem darf das Tier-III-Modell nur noch im Rahmen sogenannter Tier 4 credits als SD70ACe-T4C in den Vereinigten Staaten verkauft werden, wovon bisher die UP sowie die NS Gebrauch machten.[4] Während die bis Dezember 2018 an die UP gelieferten Fahrzeuge der ursprünglichen Ausführung der Reihe SD70ACe entsprechen, besitzen die ab November 2018 hergestellten Fahrzeuge der NS wie die früheren Versuchslokomotiven der Reihe SD70ACe-P6 einen eigenen Wechselrichter für jeden Fahrmotor und tragen deshalb die Bezeichnung SD70IAC, wobei „IAC“ für Individual Axle Control steht.[5][6]
Um nicht vom mächtigen Konkurrenten GE verdrängt zu werden, musste EMD dringend ein attraktives Nachfolgemodell entwickeln. Im Oktober 2015 stellte der Hersteller auf der Eisenbahnmesse Railway Interchange in Minneapolis das Tier-IV-konforme Modell SD70ACe-T4 vor.[2] Dieses ist zwar in der Bezeichnung und im äußeren Erscheinungsbild an das Vorgängermodell SD70ACe angelehnt, weist jedoch konstruktive Unterschiede wie einen Viertaktdieselmotor des Typs 12-1010J aus der Motorenreihe 1010 und neue Drehgestelle auf.
Der Vorbau beinhaltet neben einer Personaltoilette und elektrischer Hilfsausrüstung zwei von außen befüllbare Sandkästen für die pneumatisch betriebene Sandstreueinrichtung. An beiden Enden des Fahrzeugs ist eine durch Geländer geschützte Plattform vorhanden. Hinter dem Führerstand ist der größte Teil der elektrischen Ausrüstung untergebracht. Die Batteriekästen befinden sich auf der rechten Seite außerhalb des Maschinenraums. In der Mitte des Fahrzeugs ist die aus Dieselmotor und Hauptgenerator bestehende Antriebsanlage angeordnet. Der Dieselmotor des Typs EMD 16-710G3C-T2 mit 186,0 l Hubraum ist ein wassergekühlterSechzehnzylinder-V-Motor mit Abgasturbolader, arbeitet nach dem Zweitaktprinzip und liefert bei einer Drehzahl von 904 min−1 eine Leistung von 3210 kW.[1][2] Der vom Dieselmotor angetriebene Wechselstrom-Hauptgenerator GM TA17 versorgt die sechs Tatzlager-Wechselstromfahrmotoren des Typs GM A3432.[1][2] Das Übersetzungsverhältnis zwischen Fahrmotor und Radsatz beträgt 1 : 4,12, die resultierende Höchstgeschwindigkeit 113 km/h und die Anfahrzugkraft 850 kN.[1][2] Ein kleinerer Wechselstromgenerator des Modells GM CA7A dient als Erregermaschine des Hauptgenerators und der Hilfsgenerator GM A8589 zur Versorgung des Bordnetzes.[1][2] Hinter der Antriebsanlage folgt die Kühlanlage des Dieselmotors und dahinter ein letzter kurzer Aufbau mit den Bremswiderständen.[2] Zwischen den Drehgestellen befindet sich der Kraftstofftank mit einem Fassungsvermögen von 18 500 l, über dem auf der rechten Seite die beiden Hauptluftbehälter angeordnet sind.[1][2]