Die E.ON Westfalen Weser AG gehörte im Wesentlichen zum E.ON-Konzern (rund 63 % der Unternehmensanteile) sowie indirekt oder direkt den 37 Kommunen im Versorgungsgebiet des Unternehmens (rund 37 % der Anteile). Die Gesellschaft hatte ihren Unternehmenssitz in Paderborn. Die Hauptverwaltung befand sich in Herford. Der Unternehmenszweck war der Betrieb der Netze für Strom, Gas und Wasser.
Die Netze und Eigenerzeugung werden seit dem 26. Juni 2013 von der neu gegründeten kommunalen Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG betrieben.
Das Vertriebsgeschäft wurde zum 1. September 2008 aufgrund gesetzlicher Vorgaben auf die E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH übertragen. Der Umsatz betrug 2008 rund 578,4 Millionen Euro, erwirtschaftet von 1.112 Mitarbeitern. 2011 waren 1.006 Mitarbeiter beschäftigt, die 671,3 Mio. Euro umsetzten. Im Januar 2012 gab der E.ON-Konzern bekannt, sich von seiner Regionaltochter E.ON Westfalen-Weser zu trennen. Die ehemals kommunalen Betriebe sollen wieder kommunalisiert werden. Den beteiligten Kommunen wurde Anfang November 2012 ein Kaufangebot für die Netzgesellschaft für 440 Millionen Euro gemacht. Zuvor war die unternehmenseigene Vertriebsgesellschaft für 216 Mio. Euro an den E.ON-Konzern verkauft worden.
Am 26. Juni 2013 gab E.ON bekannt, dass man seinen 63-prozentigen Anteil an ein Käuferkonsortium bestehend aus 48 Kommunen unter Führung von Paderborn und Herford verkauft habe. Das Vertriebsgeschäft von Strom und Gas sowie weitere Beteiligungen des Unternehmens werden weiterhin durch die E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH übernommen. Diese Gesellschaft bleibt der sogenannte Grundversorger. Das neue kommunale Unternehmen kümmert sich ausschließlich um die Strom-, Gas- und Wassernetze. Das Gesamtvolumen der Transaktion lag bei rund 600 Millionen Euro, davon fließen dem Energiekonzern E.ON insgesamt 360 Millionen Euro zu.[2]
Mit der Gründungsversammlung des kommunalen Energieversorgers Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG (WWE) am 19. Juli 2013 wurde als Nachfolgeunternehmen und zur Rekommunalisierung die E.ON Westfalen Weser mit rund 900 Mitarbeitern übernommen. Die Geschäftsfelder sind Netzbetrieb und dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energie. An dem neuen Energieversorger WWE sind 48 Kommunen aus Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen beteiligt, darunter die Stadt Paderborn mit 22,3 Prozent, die Stadt Herford mit 21,3 Prozent und die Stadt Minden mit 6,59 Prozent als größte Anteilseigner. Geschäftsführer ist Michael Heidkamp.
Das Tochterunternehmen Westfalen Weser Netz des neuen Eigentümers übernimmt auch die 6,58 % an der Klimaschutzagentur Weserbergland gGmbH. Weitere Gesellschafter sind unter anderem der Landkreis Holzminden mit 27,63 % und der eigene Förderverein mit 10,53 %.[3]
Geschäftsfelder, Organisation und Kennzahlen
Das Kerngeschäft war die Erzeugung und der Transport von Strom, Erdgas, Wasser und Wärme. Zum Versorgungsgebiet zählen Teilbereiche von Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen. Die Gesellschaft hielt in diesem Geschäftsfeld Anteile an mehreren Stadtwerken und Nahwärmeversorgern.
Weitere Geschäftsfelder waren:
Energienahe Dienstleistungen, mehrere Beteiligungen
Der Vorstand bestand zuletzt aus Henning Probst (Vorsitzender) und Michael Heidkamp, der nun das Nachfolgeunternehmen WWE führt.
Die E.ON Westfalen Weser war in eine verzweigte Konzernstruktur eingebettet. Muttergesellschaft war die E.ON Energie AG, die wiederum mehrheitlich der Konzernholding E.ONSE gehört. Die Aktionärsstruktur von E.ON ist mehrheitlich im Streubesitz, größte Anteilseigner sind die Vermögensverwaltungs- und institutionelle Investitionsgesellschaft BlackRock, sowie der norwegische staatliche Energieversorger Statkraft mit je knapp 5 %.
Zu den zahlreichen Tochtergesellschaften der E.ON Westfalen Weser gehörten u. a. Beteiligungen an acht Stadt- und Gemeindewerken von Städten aus dem Versorgungsgebiet von 1,1 % bis 45 %, Abfallwirtschaftsgesellschaft Höxter mbH (49 %), Mehrheitsbeteiligungen an Nahwärmeversorgungsgesellschaften, Kraftverkehrsgesellschaft Paderborn mbH (100 %). Insgesamt war das Unternehmen an 15 weiteren Unternehmen direkt und zahlreichen weiteren Unternehmen indirekt beteiligt. Von den direkten Beteiligungen sind vier vollständige Töchter, an drei Gesellschaften war das Unternehmen mit Sperrminoritäten beteiligt.[4] Bis Ende 2012 gehörte die E.ON Westfalen-Weser Vertrieb GmbH als vollständige Tochter zum Unternehmen, wurde aber vor der Übernahme durch die Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG an den Mutterkonzern E.ON verkauft.
Ehemalige Anteilseigner bis Juni 2013
E.ON Energie AG, München
62,8485 %
HPB Beteiligungsgesellschaft mbH, Paderborn
21,2194 %
Kreis Paderborn
1,9566 %
Kreis Herford
1,9223 %
WBG Hille Beteiligungsgesellschaft mbH, Hille
1,4582 %
Kreis Höxter
1,3667 %
Stadtwerke Bad Oeynhausen AöR
1,2377 %
Mindener Hafen GmbH, Minden
1,1957 %
Badezentrum Porta Westfalica GmbH, Porta Westfalica