Der Dzintaru koncertzāle ist ein denkmalgeschütztesKonzerthaus in der lettischen Stadt Jūrmala. Das Konzerthaus verfügt über zwei Säle, den Großen und den Kleinen Saal.
Er befindet sich im Ortsteil Dzintari auf der Ostseite der Grenzstraße (Turaidas iela), schräg gegenüber der Einmündung der Seestraße (Jūras iela). Nur etwa 100 Meter weiter nördlich befindet sich der Ostseestrand der Rigaer Bucht.
Ausstattung
Der ältere Kleine Saal verfügt über 415 m² mit bis zu 550 Plätze und eine Bühne mit 92 m². Die große Halle ist als offener Saal ohne Wände gestaltet und steht von Juni bis September zur Verfügung. Sie bietet 2110 Sitz- und 300 Stehplätze. Darüber hinaus gibt es einen Gastronomiebereich mit 70 Plätzen.
Architektur und Geschichte
Mit dem Aufkommen des gehobenen Bädertourismus im 19. Jahrhundert fanden auch im Bereich von Jūrmala viele Konzerte statt. 1897 entstand in Edinburg eine erste Bühne. Die Konzertveranstaltungen nahmen an Bedeutung zu, viele überregional bekannte Künstler traten in Edinburg auf. Nach einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg wurden die Konzerte wieder fortgeführt. Behindert wurde die Entwicklung durch das Fehlen eines witterungsunabhängigen Veranstaltungsorts. In der Saison 1935 traten durch schlechtes Wetter erhebliche finanzielle Verluste auf.
Am 25. Juli 1936 wurde der von Victor Mellenberg und Alexander Birzenieks errichtete neue Konzertsaal Dzintaru koncertzāle eröffnet. Im Sommer 1937 wurden 30.000 Besucher gezählt. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Konzertwesen jedoch wieder unterbrochen, später jedoch wieder aufgenommen.
1962 wurde vom Architekten Modris Ģelzis auf der Ostseite der Große Konzertsaal angefügt. Er ist offen ausgeführt, verfügt zwar über ein Dach, nicht jedoch über Wände.
Auch nach der Wiedererlangung der lettischen Unabhängigkeit wurde die kulturelle Nutzung fortgesetzt. Ab dem Jahr 2000 stieg die Nutzung deutlich an. Das Konzerthaus gehörte zu den Bewerbungsstandorten für die Austragung des Eurovision Song Contest 2003. Die Veranstaltung wurde aber letztlich in Riga durchgeführt. 2005 erfolgte eine grundlegende Restaurierung.[1]