Als der französische Gouverneur Charles Jacques Huault de Montmagny im Jahr 1648 das Château Saint-Louis errichten ließ, erhielt das schlossähnliche Gebäude eine kleine vorgelagerte Terrasse, auf der Besucher die Aussicht genießen konnten. 1759 wurde sie während der Belagerung von Québec durch britischen Artilleriebeschuss stark beschädigt und erst zwei Jahrzehnte später instand gesetzt. 1834 brannte das Château Saint-Louis vollständig nieder, vier Jahre später ließ Generalgouverneur Lord Durham die Ruinen beseitigen und eine öffentlich zugängliche Aussichtsterrasse anlegen. Die Durham-Terrasse war etwa 50 Meter lang und 15 Meter breit. Im Jahr 1854 wurde sie um 35 Meter verlängert, wobei man zu diesem Zweck die beim Brand verschont gebliebene Dépendance abriss.[1]
Lord Dufferin, der 1872 das Amt des Generalgouverneurs antrat, setzte sich mit Erfolg gegen den kurz zuvor begonnenen Abbruch der Stadttore und weiterer historischer Bauten ein. Zur Verschönerung des Stadtbilds schlug er vor, die Durham-Terrasse um ein Mehrfaches zu verlängern und sie so zu einer Touristenattraktion zu machen. Unter der Leitung von Charles Baillairgé entstand in knapp einjähriger Bauzeit die heutige, nach dem Generalgouverneur benannte Dufferin-Terrasse. Sie wurde am 28. Juni 1879 eröffnet, die Standseilbahn folgte knapp ein halbes Jahr später. 1885 erhielt die Terrasse eine elektrische Beleuchtung, 1894 eröffnete die Canadian Pacific Railway das stadtbildprägende Luxushotel Château Frontenac. Heute gehört die Terrasse zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und wird jährlich von rund zwei Millionen Menschen besucht. In den Wintermonaten ist am südlichen Ende eine rund 250 Meter lange Eisrutschbahn in Betrieb.[1]
↑ abSébastien Couvrette: Terrasse Dufferin à Québec. Encyclopédie du patrimoine culturel de l’Amérique française, abgerufen am 9. Oktober 2014 (französisch).