Dreigesang ist die Bezeichnung für eine mehrstimmigeBesetzung in der Vokalmusik. Dabei bezeichnet „Dreigesang“ sowohl das dreistimmige Musikstück als auch die aus drei Personen bestehende Gesangsgruppe.[1]
Ursprünglich einfach synonym mit dem Begriff Terzett verwendet, ist die Bezeichnung heute vorwiegend in der alpenländischen Volksmusik in Gebrauch. Die Besetzung ist üblicherweise mit drei gleichen solistischenStimmen, also als Männer- bzw. Frauendreigesang, in jüngerer Zeit auch als gemischter Dreigesang. Der Gesang kann a cappella ausgeführt werden, üblich ist jedoch die Begleitung durch eine Stubenmusik oder andere kleine Instrumentalbesetzung.
In der traditionellen alpenländischen Volksmusik herrscht prinzipiell zweistimmige Stimmführung in Terzen vor,[2] wobei oft keine klare Trennung von Haupt- bzw. Melodiestimme und Begleitstimme festzustellen ist,[3] doch sind auch Beispiele echter Dreistimmigkeit aufgezeichnet. Es besteht jedoch ein grundlegender Unterschied gegenüber der Dreistimmigkeit im sogenannten jüngeren Volkslied: während im funktionsgebundenen Volkslied meist der zweistimmige Satz durch eine einfache Hauptstufen-Bassstimme in Richtung einer vollständigen Dreiklangsharmonik erweitert wird, ist die dritte Stimme im alpenländischen Volkssatz eine eigenständige melodische Stimme, die sich meist in engem Intervallabstand zu den übrigen Stimmen bewegt.[4] Charakteristisch für den traditionellen dreistimmigen Satz ist auch, dass die Stimmen selten gemeinsam einsetzen, sondern vielmehr durch sukzessive Einsätze eine allmähliche klangliche Entfaltung und Steigerung erzielt wird.[4]