Drei Damen vom Grill ist eine Fernsehserie von der NFP – Neuen Film- und Fernsehproduktion aus Berlin und wurde von 1977 bis 1992 im Vorabendprogramm von SFB, SR und HR erstausgestrahlt. Sie gab das West-Berliner Lokalkolorit ihrer Zeit wieder. Die NZZ sprach 2006 von einer „Kult gewordenen Fernsehserie“ und nannte sie „eine soziokulturelle Fundgrube, möchte man das Dasein im einstigen Westberliner Biotop zwischen Größenwahn und Wurstigkeit studieren“.[1]
Handlung
Im Mittelpunkt der halbstündigen Folgen stehen eine West-Berliner Imbissbude und ihre drei Inhaberinnen: Oma Margarete Färber, Mutter Magda Färber und Tochter Margot Färber. Unterstützt wird das Trio vom Fleischlieferanten Otto Krüger, der auch Magdas Lebensgefährte und zudem berüchtigter Schwerenöter ist. Ab 1987 wird die männliche Hauptrolle Otto Krüger durch den Trödelhändler Ottmar Kinkel ersetzt, der der Lebensgefährte von Magdas Zwillingsschwester Marion Mann ist. Weitere durchgängig auftretende Personen sind die Mitarbeiterin Uschi Trautemann, später Frau von Edgar Sobotta, und Otto Krügers Ex-Frau Edeltraut.
| | | | | | Margarete Färber | | | Willy Hillman | | | | | |
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Otto Krüger | | Magda Färber | | Otto Krause | | Marion Mann | | Ottmar Kinkel |
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| | Ottilie Färber | | Margot Färber | | Egon Färber, geb. Mangold | | | | | | |
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Die Standorte des Imbisses waren bis 1980 am Nollendorfplatz in Schöneberg, von Staffel 2 bis 9 am Steubenplatz/Ecke Bolivarallee im Westend und zuletzt in der Arminiushalle in Moabit, wo noch ein Imbissstand unter dem Namen der Fernsehserie betrieben wird.
Entstehung
Die wichtigsten Autoren waren Heinz Oskar Wuttig, von dem die Idee zur Serie stammte, Marius del Mestre, Ulrich del Mestre, Wolfgang Kirchner und Sabine Thiesler. Regie führten Wolf Dietrich, Thomas Engel, Hans Heinrich, Dieter Kehler, Michael Meyer, Harald Philipp, Bernhard Stein und Herrmann Zschoche.
Die Originalmusik stammte von Rolf Bauer. Für den Vorspann griff er auf ein Musikstück zurück, das er ursprünglich als Titelmelodie für den Softsexstreifen Das sündige Bett von Ralf Gregan geschrieben hatte. Ab der siebten Staffel wurden in die Titelmusik die Stücke Berliner Luft (Paul Lincke), Untern Linden, untern Linden (Walter Kollo), Durch Berlin fließt immer noch die Spree (Jean Gilbert) und Ich hab' so Heimweh nach dem Kurfürstendamm (Bobby Kamp) als Medley integriert. In der Folge Gemischte Gefühle aus Staffel 5 wurden Teile der Filmmusik des amerikanischen Films Die drei Tage des Condor mit Robert Redford und Faye Dunaway verwendet.
In Nebenrollen waren zu sehen:
Veröffentlichung
Von 1976 bis 1991 entstanden insgesamt 140 Folgen, die seither mehrmals wiederholt wurden. Der RBB veröffentlichte zwischen 2005 und 2007 und in etwas einfacherer Aufmachung im Oktober 2011 sämtliche Episoden auf DVD. Untertitelt war die Serie auch in Australien (SBS) zu sehen.
Staffel 1 (1977/78)
- Oma hat eine Idee
- Hürdenlauf
- Der erste Tag
- Ärger mit der Konkurrenz
- Der Ausreißer
- Großreinemachen
- Kurzschluss
- Ein schwarzer Tag
- Seniorenball
- Dachgarten-Party
- Der Klassemann
- Traumurlaub
- Nicht verzagen, Otto fragen!
Staffel 2 (1980)
- Aus Null mach drei
- Ein neuer Stand
- Tapetenwechsel
- Die Verschwörung
- Der Musterpatient
- Schwarze Wurst
- Das Horoskop
- Wenn Oma eine Reise tut
- Der Zauberstab
- Kultur und Kokinelli
- Heimlichkeiten
- Umständehalber
- Beinah´n Wunschkind
Staffel 3 (1982)
- Keine Rechte, nur Pflichten!
- Treu wie Gold
- Auf Probe
- Die Konkurrenz schläft nicht
- Crêpes Romana
- Altes Eisen
- Scheich mit Masern
- Klappe zu – Affe tot
- Saure Eier
- Schwarzarbeit für Kanada
- Vertrauen gut, Kontrolle besser
- Oma ist die Größte
- Wer zuletzt lacht…
Staffel 4 (1983)
- Borgen macht Sorgen
- Mitgegangen – mitgefangen
- Moabit antik
- Noch´n Otto
- Kalter Kaffee
- Sei keen Frosch
- Putz mit Paulchen
- Nägel mit Köppen
- Dornröschen
- Rätseltip
- Alles Theater
- Muscheln auf Matrosenart
- Denkste!
Staffel 5 (1984)
- Kein Anschluss unter dieser Nummer
- Einbildung is och´ne Bildung
- Kungeleien
- Die verkaufte Braut
- Laßt Blumen sprechen
- Gemischte Gefühle
- Die Fahrradzicke
- Ein Herz für Pico
- Ein Viertel Pferd
- Sie haben wohl´n Vogel?
- Krumme Touren
- Stichwort: Herzenssache
- Oma vor Gericht
Staffel 6 (1985)
- Der Superplan
- Stress hoch drei
- Beziehungskisten
- Ein Bier ist kein Bier
- Typisch Otto
- Reine Nervensache
- Unternehmen Kreuzberg
- Eins zu Null für Oma
- Alles hat seinen Preis
- Alles im Griff
- Faule Schecks
- Heiße Dinger
- Eine muß die Erste sein
Staffel 7 (1987)
- Senkrechtstart
- Omas Geheimnis
- Das kann ja heiter werden!
- Familienzoff
- Scheiden tut weh
- Einsamkeiten, Zweisamkeiten
- Flohmarktgeflüster
- Panikmache
- Alles klar!
- Wenn schon – denn schon!
- Bella Venezia
- Herzlichen Glückwunsch
- Auf ein Neues!
Staffel 8 (1989)
- Steubenparade
- Ein Schloss für Marion
- Schlafstörungen
- Schnelle Knete
- Mrs. Färber
- Kerle, Kummer und Konflikte
- Kleine Geschenke…
- Blumen für die Damen
- Letzter Schliff für La Paloma
- Wissen ist Ohnmacht
- Echt Meissen
- Zorro
- Der Bär ist los
Staffel 9 (1990)
- Das Millionending
- Unter Dach und Fach
- Ein uhriger Samstag
- Ballgeflüster
- Der Fleck
- Das Auge des Gesetzes
- Aus der Traum
- Wirbel um Wiebke
- Berlin ist eine Reise wert
- Trau, schau, wem
- Färbers Taschenkrimi
- Komplott komplett
Staffel 10 (1991)
- Die Hochzeitsnacht
- Drum prüfe ewig, wer sich bindet!
- Icke, dette, kieke mal
- Wenn die Liebe hinfällt
- Miss Müggelsee
- Blauer Dunst
- Segel-Schein
- Ketten-Reaktion
- Jacke wie Hose
- Vaterfreuden
Staffel 11 (1991)
- Chinoiserien
- Andere Länder – andere Sitten
- Jedem sein Jet-Set
- Die verlorene Tochter
- Kleine Schwärmereien
- Liebe hat viele Gesichter
- Ein Unglück kommt selten allein
- Der große Hävelmann
- Wochenend und Sonnenschein
- Im Kreis der Familie
- Berlin bei Nacht
- Unverhofft kommt oft
- Big Business
- Drei Damen und ein Happy End
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Generation Westberlin. In: nzz.ch. 27. März 2006, abgerufen am 26. März 2024.