Dorstadt liegt zwischen Wolfenbüttel und Schladen am Osthang des Oderwalds unmittelbar an der Oker, naturräumlich im Börßum-Braunschweiger Okertal. Dies wird durch die Oker, den früheren Verlauf der Ilse und die in Dorstadt in die Oker mündende Warne gebildet. Am rechten Ufer bilden mehrere Erhebungen wie der Westerberg und der Spitzberg die eher waldlose Landschaft. Zwei Kilometer nördlich liegt ebenfalls am linken Ufer Ohrum mit dem historischen Okerübergang und wenige Kilometer südlich Heiningen sowie rechtsseitig der Oker der frühere Eisenbahnknotenpunkt Börßum. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt am Südhang des Hungerbergs im Oderwald mit einer Höhe von 203 m ü. NHN.[2]
Geschichte
Dorstadt wurde erstmals 1110 urkundlich erwähnt. Eiko von Dorstadt, der seinen Stammsitz im heutigen Dorstadt hatte, erhielt die bischöfliche Burg Schladen von Bischof Udo von Hildesheim. 1167 wurde die Gemeinde als Neuendorf urkundlich erwähnt.
600 Jahre war die Geschichte des Ortes mit der des Klosters Dorstadt verbunden. 1189 wurde das Augustinerinnen Chorfrauenstift zum Heiligen Kreuz von den Edelherren vor Dorstadt gestiftet. Das Kloster vermehrte kontinuierlich seinen Grundbesitz durch Landkauf in den Nachbardörfern, bis hin nach Bruchmachtersen[3] vergrößerte sich im 13. Jahrhundert der Klosterbesitz auf 1000 Hektar Acker. Nach einer „protestantischen Zwischenphase“ ab 1568 kehrten die Augustinerinnen 1643 zurück.
Das Kloster wurde 1802 säkularisiert. 1810 wurde das Kloster als Rittergut verkauft.
Katholische Heilig-Kreuz-Kirche (Harzstraße 49). 1937 erbaut und 1964 erweitert, seit 2006 Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Petrus in Wolfenbüttel. An der Kirche befindet sich das Haus der Besinnung, es ist ein Selbstversorgerhaus in Trägerschaft der Pfarrgemeinde St. Petrus und wird genutzt von Gruppen bis 20 Personen für Besinnungstage, Schulungen und Freizeiten.
Neuapostolische Kirche (Am Förstergarten 8). Die Gottesdienste der 1957 gegründeten Gemeinde fanden zunächst in der alten Schule im Süddorf statt, 1977 wurde eine eigene Kirche erbaut. Die Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Wolfenbüttel.
↑Reinhold Försterling, Sigrid Lux unter Mitarbeit von Günter Freutel: Bruchmachtersen. In: Archiv der Stadt Salzgitter (Hrsg.): Beiträge zur Stadtgeschichte. Bd. 11, Bruchmachtersen, Engelnstedt, Salder, Lebenstedt „Ortschaft Nord“ in alten Ansichten. 1. Auflage: 1-3000. Salzgitter 1994, ISBN 3-930292-01-7. Försterling et al. 1. Aufl., Seite 9 ff.