Die Dorsche (Gadidae) sind eine Knochenfischfamilie aus der Ordnung der Dorschartigen (Gadiformes). Zu ihnen gehören viele wichtige Speisefische. Die meisten Arten finden sich zirkumpolar und in gemäßigt warmen Gewässern auf der Nordhalbkugel der Erde. Die meisten Arten bevorzugen Bodennähe und ernähren sich von Fischen und Wirbellosen. Mehrere Arten bilden Schwärme.
Fische aus der Familie der Dorsche werden 15 Zentimeter bis zwei Meter lang. Größter Gadide ist der bis zu 2 m lange Kabeljau (Gadus morhua). Der Körper der Dorsche ist spindelförmig und langgestreckt mit drei Rücken- und zwei Afterflossen. Ihre Brustflossen stehen weit unten an der Bauchseite. Die Schwanzflosse ist getrennt von Rücken- und Afterflosse und schließt gerade ab oder ist leicht eingebuchtet. Kopf und Rumpf sind von Cycloidschuppen bedeckt. Die Schwimmblase besitzt an ihrem Vorderende paarige Aussackungen. Am Unterkiefer sitzt eine Kinnbartel. In den Eiern liegen keine sichtbaren Öltropfen als Fettspeicher.
Lebensweise
Ausgewachsene Dorsche leben fast immer benthisch (in der Nähe des Meeresbodens), Jungfische dagegen pelagisch. Viele sind Raubfische, z. B. Kabeljau, Köhler und Pazifischer Pollack. Schellfische fressen Bodenorganismen, der Polardorsch ernährt sich von Plankton.
Systematik
Familie Dorsche (Gadidae) (11 Gattungen, 21 Arten)
Die Quappen (Lotidae), bei Nelson als Unterfamilie der Gadidae geführt, gelten heute als eigenständige Familie,[1][2] der Froschdorsch (Raniceps raninus) steht in verschiedenen phylogenetischen Untersuchungen fern der Dorsche und wird dann ebenfalls in eine eigenständige, monotypische Familie gestellt, die Ranicipitidae.[3][4]
↑Hiromitsu Endo: Phylogeny of the Order Gadiformes (Teleostei, Paracanthopterygii). Mem Grad Sch Fish Sci Hokkaido Univ. Vol.49, No.2, Seite 75–149 (2002) ISSN1346-3306
↑Adela Roa-Varón, Guillermo Ortí: Phylogenetic relationships among families of Gadiformes (Teleostei, Paracanthopterygii) based on nuclear and mitochondrial data. Molecular Phylogenetics and Evolution 52 (2009) 688–704, doi:10.1016/j.ympev.2009.03.020