Doris Haus, Tochter eines Rheinbrückenbausmeisters in Mainz, wurde nach dem frühen Tod ihrer Eltern in einem Internat in Köln erzogen. Ein Verwandter ermöglichte ihr die Ausbildung zur Sängerin. Sie ging, nachdem sie genügend vorbereitet war, zur Bühne und debütierte 1825 in Mainz als „Konstanze“ in der Entführung. Bald darauf wurde sie in Frankfurt (1825–1830) und in Stuttgart (1830–1846) engagiert. Namentlich in der letzteren Stadt, wo sie bis zum Abgang von der Bühne künstlerisch tätig war, galt sie als Liebling des Publikums, ihre „Donna Anna“, „Romeo“, „Fidelio“, „Desdemona“ etc. waren hervorragende Leistungen. 1846 wurde sie pensioniert, und arbeitete danach als Gesangspädagogin in Stuttgart.
Haus besaß eine glockenhelle und doch volle Stimme, die sich besonders für die Schöpfungen deutscher Meister, weniger für den italienischen Gesang eignete. Ihre schöne, imponierende Persönlichkeit, vereint mit ihren reichen Gesangsmitteln, machte sie besonders für tragische Partien geeignet, in welchen sie als eine der hervorragendsten deutschen Bühnensängerinnen siegesgewiss mit jeden Rivalin in die Schranken treten konnte.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Ludwig EisenbergsGroßem biographischen Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Ausgabe von 1903.
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