Baecker erhielt im Jahr 2006 den Ruf auf den neuen Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse an die Zeppelin Universität (ZU), wo er von 2007 bis 2015 forschte und lehrte.[2] 2015 erfolgte der Rückruf an die Universität Witten/Herdecke, wo Baecker dem Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management vorstand.[3] Bis zu deren Fusion mit der Fakultät für Wirtschaft 2019 war Baecker auch als Dekan der dortigen Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale tätig.[4][5] Seit September 2021 ist Baecker Seniorprofessor für Organisations- und Gesellschaftstheorie wiederum an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.[6] Außerdem ist Baecker Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (2021–2025) und dort verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift SOZIOLOGIE.[7]
Baecker ist verheiratet mit Carena Schlewitt, hat zwei Söhne und lebt in Dresden.
Wirken
Baecker ist ein Vertreter der soziologischen Systemtheorie und hat an einer Vielzahl von soziologischen Gebieten und Fragestellungen gearbeitet. Dazu gehören Arbeiten zur Theorie der Wirtschaft, Organisation, Kultur und Kunst sowie der symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien. Hervorgetreten ist er allerdings als Wirtschafts- und Organisationssoziologe mit Publikationen zu Themen der Managementtheorie und des Komplexitätsmanagements sowie mit Studien zum Begriff des Risikos. Auseinandergesetzt hat sich Baecker auch mit George Spencer-Browns Formkalkül (Gesetze der Form) im Rahmen einer möglichen Integration von Systemtheorie und Netzwerktheorie. Seit 2000 stellt er seine Aufsätze in Sammelbänden unter den Titel Wozu?: Wozu Kultur? (2000), Wozu Systeme? (2002), Wozu Soziologie? (2004), Wozu Gesellschaft? (2007), Wozu Theater? (2013), Wozu Theorie? (2016), Wozu Wirtschaft? (2020) und Wozu Universität? (2023). Die Arbeit mit dem Formkalkül wird erprobt in den Büchern Kulturkalkül (2014), Produktkalkül (2017) und Katjekte (2021). „Katjekte“ werden als Eigenwerte rekursiver und reflexiver sozialer Systeme verstanden, die sich selbst sowohl objektiv gegenüberstehen als auch subjektiv zugrunde liegen.
Schlüsselwerke der Systemtheorie (Hrsg.). VS Verlag, Wiesbaden 2005; 2. erw. u. neu gestaltete Aufl., VS Springer, Wiesbaden 2016; 3. erw. u. neu gestaltete Aufl., VS Springer, Wiesbaden 2021.
Kommunikation. Reclam, Leipzig 2005
Form und Formen der Kommunikation. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005
Wirtschaftssoziologie. Transcript, Bielefeld 2006
Wozu Gesellschaft? Kulturverlag Kadmos, Berlin 2007
Beobachter unter sich: Eine Kulturtheorie. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-58590-0. Rezensionen von Ralf Konersmann in der Süddeutschen Zeitung vom 24./25. August 2013 und von Gert Scobel im Philosophie Magazin, Oktober/November 2013.
4.0 oder Die Lücke die der Rechner lässt. Merve, Leipzig 2018, ISBN 978-3-96273-012-3. Rezension von Johann Schloemann in der Süddeutschen Zeitung vom 23. September 2018, Rezension von Gert Scobel im Philosophie Magazin, Februar/März 2019