Güçyeter ist Vater von zwei Kindern und lebt in Nettetal.[10][11]
Wirken
Als Autor veröffentlicht Güçyeter im ELIF Verlag Einzelbände und gibt Anthologien heraus.[8] Im Jahr 2012 erschienen seine beiden Lyrikbände Anatolien Blues und Ein Glas Leben.[5] Im Jahr 2017 erschien Aus Glut geschnitzt.[8]
Im Jahr 2021 folgte Mein Prinz, ich bin das Ghetto.[8] Die Kritik würdigte das Werk für eine „expressionistische Sprachwucht und feinsinnige Ambivalenz“, welche „eine sehr eigene und doch vertraute Welt zwischen dem niederrheinischen Nettetal und Anatolien, zwischen Kind-Sein und Vater-Werden, zwischen Heinrich Heine und Dinçer Güçyeter“ öffne und dabei „oft humorvoll – herrschende postmigrantische Stereotype“ unterlaufe.[10] Im Jahr 2022 wurde er für dieses Werk mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.[10]
Im Herbst 2022 erschien unter dem Titel Unser Deutschlandmärchen im Verlag mikrotext Güçyeters erster Roman,[12][13] der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet wurde.[14] Der Roman ist autobiografisch geprägt und stellt eine Hommage Güçyeters an seine Mutter und alle Gastarbeiterinnen dar.[15] Güçyeters Werk beschreibt das Leben seiner Familie in Deutschland, geprägt von harter Arbeit, kulturellen Konflikten und persönlicher Entwicklung, ohne dabei in Anklage oder unnötiges Pathos zu verfallen.[15] Das Maxim Gorki Theater in Berlin adaptierte den Roman im Jahr 2024, wobei die Musik, darunter Lieder Sezen Aksus, eine zentrale Rolle spielte und das emotionale Erlebnis des Stücks verstärkte.[15] Bei der Premiere traten der Autor und seine Mutter auf der Bühne auf.[15]
Seine ersten Bühnenerfahrungen konnte Güçyeter im Jahr 1998 in Tschechows Die Möwe sammeln.[5] Seither wirkte er in unterschiedlichen Theaterproduktionen mit, etwa 2013 am Schauspiel Essen in der Inszenierung einer Adaption des Romans Rote Erde von Peter Stripp.[5] 2014 übernahm er die Leitung eines Laienensembles (Anka Ensemble) des Katakomben-Theaters in Essen.[5]
↑ELIF VerlagImpressum: Dincer Gücyeter. Abgerufen am 13. September 2023.
↑Jandl, PaulNiemand in der Familie spricht gut Deutsch, ausser das Kind: «Ich werde zu Terminen mitgeschleppt, wie eine Aldi-Tüte». Neue Zürcher Zeitung vom 27. April 2023. Abgerufen am 13. September 2023.