Dimitrie Onciul arbeitete zwischen 1885 und 1895 als Geschichtslehrer am Gymnasium von Czernowitz, rundete aber zwischenzeitlich (1889/1890 und 1894) seine Studien an den Universitäten in Wien und Berlin ab. 1896 wurde er als Lehrstuhlinhaber für Geschichte an die Universität Bukarest berufen, wo er bis zu seinem Lebensende tätig blieb. 1900 wurde Onciul zusätzlich zum Generaldirektor des Rumänischen Staatsarchivs ernannt. Seit 1905 war er ordentliches Mitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, ab 1920 deren Präsident. Seit 1913 war er Mitglied der Kommission für historische Monumente, ab 1919 auch deren Vorsitzender. 1922 gründete er die Heraldische Kommission und war bis zu seinem Tode auch deren erster Vorsitzender.[1][2]
Schon früh publizierte Onciul zur Ethnogenese des rumänischen Volkes und zu den Staatsgründungen der rumänischen Fürstentümer Moldau und Walachei. Er gilt als Begründer der rumänischen Mediävistik und als bedeutender Mitbegründer der Dako-romanischen Kontinuitätstheorie. Am Rumänischen Staatsarchiv organisierte Dimitrie Onciul das Archivwesen nach modernen Methoden und Aspekten und entwickelte Richtlinien für die Ausbildung der Archivare. Als Mitglied der Kommission für historische Denkmäler initiierte er die methodische Erforschung von Denkmälern und betrieb ihre Restaurierung und Erhaltung. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen engagierte sich Onciul nicht politisch, wenngleich er ein ideologischer Kopf der rumänischen Nationalbewegung war.[1][2]
Schriften (Auswahl)
Dragoş şi Bogdan, fondatorii principatului moldovenesc (1884)
Teoria lui Roesler. Studii asupra stăruinții românilor în Dacia Traiană (1885)
Zur Geschichte der Bukowina (I. Theil). In: Programm des k.k. I. Staatsgymnasiums Czernowitz, Czernowitz 1887.
Zur rumänischen Streitfrage. In: Mittheilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 2, Wien 1887, S. 277–294.
Radu Negru și originile Principatului Țării Românești (1890–1892)
Originile Principatelor Române (1899)
Landesgeschichte der Bukowina vor der Vereinigung bis 1775. In: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Bukowina. Wien 1899, S. 57–116.
Tradiția istorică în chestiunea originilor române (1906–1907)
Teodor Pavel: Onciul, Dimitrie. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 3. München 1979, S. 354–355 (Digitalisat)
Aurelian Sacerdoţeanu: Concepţia şi metoda istorică a lui D. Onciul. In: Studii. Revista de istorie 16, 1963, S. 1237–1251.
Aurelian Sacerdoţeanu: Viaţa şi opera lui Dimitrie Onciul. In: Dimitrie Onciul: Scrieri istorice. Band 1. Bukarest 1968, S. 13–85.
Aurelian Sacerdoţeanu: Comentarii. In: Dimitrie Onciul: Scrieri istorice. Band 2. Bukarest 1968, S. 369–454.
Ştefan Ştefănescu: Dimitrie Onciul. 40 ans depuis sa mort. In: Revue Roumaine d'Histoire 3, 1964, S. 227–241.
↑ abcTeodor Pavel: Onciul, Dimitrie. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 3. München 1979, S. 354–355, (Digitalisat).