Dieter Ilg (* 30. September1961 in Offenburg) ist ein deutscher Jazzmusiker (Kontrabass, Komposition). Nach Wolf Kampmann liegt seine Bedeutung weniger in seinen herausragenden spielerischen Fähigkeiten als in den von ihm gefundenen Wegen, Jazz und europäische Melodien „unprätentiös“ zu vereinen.
Unter eigenem Namen veröffentlichte Ilg 1991 seine erste Produktion Summerhill, mit Randy Brecker, Mike Stern, Bob Berg, Jim Beard und Peter Erskine. Im Trio mit Wolfgang Muthspiel und Steve Argüelles legte er zwischen 1997 und 2001 zwei Studioalben (Folk Songs und Fieldwork) und eine Liveproduktion mit Bearbeitungen von Volksliedern vor. 2001 gründete Ilg sein eigenes Label Fullfat ausschließlich mit eigenen Produktionen. Ein Beispiel dafür ist Otello in Anlehnung an die gleichnamige Oper von Giuseppe Verdi im Trio mit dem Pianisten Rainer Böhm und dem Schlagzeuger Patrice Héral. Dafür erhielt Ilg 2011 einen Echo Jazz. Zwischen 2011 und 2022 erschien Ilgs Musik beim Label ACT. Von seinem Trio wurde 2011 Otello live at Schloss Elmau, 2013 Parsifal und 2015 Mein Beethoven veröffentlicht, 2017 B-A-C-H. Nach der Soloproduktion Dedication folgte 2022 ein Trio-Programm mit Musik von Maurice Ravel.[2] Ilg erhielt 2014 für Parsifal und 2016 für Mein Beethoven einen EchoJazz.
2018 erschien nach 7-jähriger Zusammenarbeit im Duo der erste Tonträger von Till Brönner und Dieter Ilg, Nightfall (Sony/Okeh). Diese Produktion erhielt 2019 für ihre Verkäufe den Jazz Platin Award.
Ilg ist seit 1995 Lehrbeauftragter für Jazzkontrabass an der Musikhochschule Freiburg, wo er sich vor allem auch um die Allgemeinbildung von zukünftigen Schulmusikern kümmert.
Bedeutung
Ilg gehört zu den Jazzmusikern aus Deutschland, die nach dem Jazz Rough Guide auch international über ein „enormes Renommee“ verfügen. Neben der virtuosen Technik ist es Ilgs „erzählende“ Spielweise, die Kollegen, Kritiker und Publikum gleichermaßen beeindrucken.
2014: Maurice Lacroix – Sonderpreis des Schwarzwald – Musikfestival
2016: EchoJazz – Bass / national
Literatur
Jürgen Arndt: Kontra-Bass-Perspektiven im Jazz zwischen Frankfurt und Freiburg: Peter Trunk, Günter Lenz, Eberhard Weber, Thomas Stabenow, Dieter Ilg. Olms Verlag, 2017. ISBN 978-3-487-15594-4.