Wie damals üblich, war er zunächst als Lehrer tätig. 1824 wurde er Rektor der Stadtschule in Burg auf Fehmarn. Erst 1838 erhielt er seine erste Pfarrstelle als Diaconus (2. Pastor) der Marienkirche von Grundhof in Angeln. Seine Zeitgenossen urteilten: „Als Prediger war Harries unbegabt; doch fehlte es ihm nicht am guten Willen und Amtstreue.“[3] Seine Leidenschaft galt der Ur- und Frühgeschichte. Er untersuchte eine Reihe von Großsteingräbern wie das Großsteingrab Bockholm und das Hünenbett von Wulfen, von denen er Zeichnungen und zumindest ein Modell anfertigte. Dieses Modell des Großsteingrabs Weseby befindet sich heute in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.[4] In seinem Studierzimmer trug er eine Privatsammlung von Alterthümern zusammen, deren Verbleib schon 1875 unbekannt war.[5]
In der Schleswig-Holsteinischen Erhebung trat er nicht sehr hervor. Als jedoch die konservativ dominierte dänische Regierung am 24. März 1851 ein Sprachreskript erließ, wonach in den mittleren Gebieten Schleswigs wie in Angeln und der Geest, in denen sich damals ein Sprachwechsel von dänischen Dialekten (Angeldänisch) zum Deutschen vollzog, die Schulsprache Dänisch und die Kirchensprache abwechselnd Deutsch und Dänisch werden sollte, sah er sich zu dessen Einhaltung nicht in der Lage. In der Folge wurde er am 29. Juli 1851 zwangspensioniert; seine Cousins wurden entlassen und aus den Herzogtümern ausgewiesen. Als Emeritus lebte Harries auf dem zum Kirchspiel gehörenden Unewadthof (Unewatt). Als er 1857 starb, gab ihm seine ehemalige Gemeinde ein ehrenvolles Begräbnis.
Seit 1824 war er verheiratet mit Ida Wilhelmine Schmidt, der Tochter eines Kieler Buchhändlers. Seine Neffe Dietrich Harries (1835–1887) wurde 1872 Pastor an St. Jürgen in Kiel.[6]
Schriften
Bemerkungen über die Alterthümer Fehmarns. In: Bericht über die Wirksamkeit des Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Gesellschaft für die Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer 1838
Literatur
Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866. Bd. 1: A–L. Akademische Buchhandlung, Kiel 1867, S. 326 Nr. 744 (Digitalisat).
Ocke Christian Nerong: Die Grundhofer Kirche: Nebst einem Verzeichnis der Prediger, Organisten, Lehrer, Gutsbesitzer und Kirchenbohlsbesitzer des Kirchspiels Grundhof, zum Theil von der Reformation an. 1888, S. 40
Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg (= Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 6). Wacholtz, Neumünster 1963 S. 14 u.ö.
Berthold Hamer: Biografien der Landschaft Angeln. Band 1, Husum 2007, ISBN 9783898763394, S. 301
↑So die Schreibung in den Staatshandbüchern und bei Ocke Christian Nerong: Die Grundhofer Kirche: Nebst einem Verzeichnis der Prediger, Organisten, Lehrer, Gutsbesitzer und Kirchenbohlsbesitzer des Kirchspiels Grundhof, zum Theil von der Reformation an. 1888, S. 40.
↑Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866. Bd. 1: A–L. Akademische Buchhandlung, Kiel 1867, S. 326 Nr. 744.
↑Bei Ocke Christian Nerong: Die Grundhofer Kirche: Nebst einem Verzeichnis der Prediger, Organisten, Lehrer, Gutsbesitzer und Kirchenbohlsbesitzer des Kirchspiels Grundhof, zum Theil von der Reformation an. 1888, S. 40.
↑Heinrich Handelmann: Rückblick auf die archäologischen Bestrebungen in Schleswig-Holstein. In: Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein 2, 1876, S. 1–14, hier S. 12.
↑Siehe Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 6, 1886, S. 91.
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