Die Unersättlichen

Film
Titel Die Unersättlichen
Originaltitel The Carpetbaggers
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 150 Minuten
Stab
Regie Edward Dmytryk
Drehbuch John Michael Hayes
Produktion Joseph E. Levine
Musik Elmer Bernstein
Kamera Joseph MacDonald
Schnitt Frank Brecht
Besetzung
Synchronisation

Die Unersättlichen ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung nach dem Bestseller The Carpetbaggers von Harold Robbins. Die Vorlage sowie die starbesetzte Verfilmung wurden insbesondere für ihre zu dieser Zeit ungewöhnliche Freizügigkeit notiert. Die Figur des Jonas Cord basiert auf der Biografie des legendären Geschäftsmannes, Piloten und Filmproduzenten Howard Hughes.

Handlung

Mit dem Tod seines verhassten Vaters wird Jonas Cord zu einem der reichsten Männer Amerikas und erbt ebenfalls die Sprengstofffabrik. Trotz des Wohlstandes leidet Jonas sehr unter der düsteren Vergangenheit seiner Familie, in der unter anderem sein Zwillingsbruder verstarb. Er glaubt, dass der Wahnsinn in seiner Familie liegt und will keine eigenen Kinder. Jonas kauft unterdessen die Firmenaktien des ehemaligen Revolverhelden Nevada Smith, der ihn einst in Abwesenheit seines Vaters praktisch aufgezogen hatte. Rina, die junge und attraktive Witwe seines Vaters, wird ebenfalls von Jonas ausgezahlt – für Jonas war sie diese Heirat mehr aus Interesse am Geld seines Vaters als aus Liebe eingegangen. Anschließend treibt er die Firma seines Konkurrenten Amos Winthrop in den Ruin, dann verführt und heiratet er Winthrops Tochter Monica. Während sein Wohlstand wächst, legt er sich das Fliegen als kostspieliges Hobby zu.

Rina und Nevada Smith haben unterdessen den Weg nach Hollywood gefunden: Während Nevada vor allem in Western spielt, soll aus Rina laut dem Produzenten Bernard B. Norman ein neuer Star gemacht werden. Daraufhin will Cord das Studio kaufen, Norman setzt sich allerdings zur Wehr – bis die Alkoholikerin Rina bei einem Autounfall stirbt. Cords Mitarbeiter Dan zahlt Norman allerdings in Abwesenheit seines Chefes mehr Geld, als es eigentlich wert ist. Nach vielen Alkoholexzessen kehrt Cord nach Hollywood zurück, wo er nun selbst Regie und Produktion führen will. Die hübsche Jennie Denton wird von Cord als neuer Star verpflichtet, und obwohl er auch privat mit ihr eine Beziehung führt, behandelt er sie dennoch denkbar schlecht. Er bricht auch Beziehungen zu anderen Freunden wie dem langjährigen Anwalt McAllister und seinem Flugpartner Buzz ab. Als Nevada Smith, der trotz aller Verfehlungen immer zu Cord gehalten hat, von seinem schlechten Verhalten gegenüber Jennie erfährt, fordert er Cord zu einem Kampf heraus. Cord wird von Nevada besiegt, erfährt aber, dass in seiner Familie nie Wahnsinn geherrscht hat. Er kehrt reuevoll zu seiner Frau Monica und der gemeinsamen Tochter zurück.

Synchronisation

Die deutsche Fassung[1] entstand bei der Berliner Synchron GmbH. Das Dialogbuch schrieb Konrad Wagner, der auch die Dialogregie übernahm.

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Alan Ladd Nevada Smith Heinz Engelmann
Carroll Baker Rina Marlowe Cord Beate Hasenau
Robert Cummings Dan Pierce Dietrich Frauboes
Martha Hyer Jennie Denton Ingeborg Wellmann
Elizabeth Ashley Monica Winthrop Uta Hallant
Lew Ayres "Mac" McAllister Friedrich Schoenfelder
Martin Balsam Bernard B. Norman Martin Hirthe
Ralph Taeger Buzz Dalton Gert Günther Hoffmann
Archie Moore Jedediah Dietmar Behnke
Leif Erickson Jonas Cord Sr. Konrad Wagner
Arthur Franz Morrissey n.n.
Tom Tully Amos Winthrop Kurt Mühlhardt
Audrey Totter Prostituierte Gisela Reißmann
Anthony Warde Moroni Curt Ackermann
Charles Lane Denby n.n.
Tom Lowell David Woolf Uwe Paulsen
John Conte Ed Ellis Gerd Martienzen
Vaughn Taylor Arzt n.n.
Francesca Bellini Cynthia Randall n.n.
Lisa Seagram Moronis Sekretärin n.n.
Victoria Jean Jo Ann Cord n.n.
Paul Frees Erzähler Joachim Nottke

Rezeption

Der Film wurde bei seiner Veröffentlichung insbesondere wegen seiner sexuellen Freizügigkeit kritisiert. In den 1960er-Jahren wurden Hollywood-Produktionen zunehmend deutlicher in diesem Bereich, weil der Hays Code an Kraft verlor und die Gesellschaft insgesamt sexuell offener wurde. Bosley Crowther von der New York Times nannte The Carpetbaggers zusammen mit Küss mich, Dummkopf als Beispiel für "absichtliche und ausgeartete Verderbung des öffentliches Geschmackes und der Moral".[2]

Trotz dieser negativen Kritiken holte der Film bei einem Budget von rund 3,3 Millionen US-Dollar weltweit rund 40 Millionen US-Dollar.[3] Es war der vierterfolgreichste Film des Jahres 1964 in Amerika. Für Alan Ladd war Die Unersättlichen der letzte Film, er starb mehr als zwei Monate vor der Premiere am 29. Januar 1964. Regisseur Dmytryk sollte 1964 noch einen weiteren Roman von Harold Robbins verfilmen, nämlich Wohin die Liebe führt mit Susan Hayward und Bette Davis.

Nevada Smith

1966 erschien der Western Nevada Smith von Henry Hathaway, der von der hier vorkommenden Figur des Nevada Smith inspiriert wurde und dessen Vorgeschichte als Cowboy erzählt. Allerdings spielte Steve McQueen die Rolle – und nicht der zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbene Alan Ladd.

Auszeichnungen

Elizabeth Ashley war als Beste Nebendarstellerin 1965 für den Golden Globe Award nominiert. Zudem erhielt sie eine Nominierung für den British Academy Film Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. Die Produktion selbst wurde mit einem Laurel Award als Bestes Drama geehrt.

Einzelnachweise

  1. Die Unersättlichen. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 15. August 2021.
  2. Karen McNally: Billy Wilder, Movie-Maker. McFarland, 2010, ISBN 978-0-786-48520-8, S. 136 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. https://www.imdb.com/title/tt0057917/