Der Deutsche Transportarbeiter-Verband (DTV) (ab 1923 Deutscher Verkehrsbund) war eine bedeutende deutsche Gewerkschaft in der Zeit des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Er wurde 1897 als „Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands“ gegründet und 1907 in Deutscher Transportarbeiter-Verband umbenannt.
1910 schlossen sich der Verband der Hafenarbeiter Deutschlands (gegründet 1891) sowie der Zentralverband seemännischer Arbeiter Deutschlands (gegründet 1898) dem DTV an, von 1908 bis 1916 bildete auch der Verband der Eisenbahner Deutschlands zeitweilig eine Sektion innerhalb des DTV. Staatlicherseits wurde die „Reichssektion der Eisenbahner“ des Verbandes im Deutschen Kaiserreich als staatsfeindlich eingestuft. Als Indiz galt dabei bereits der Bezug der Vereinszeitschrift „Weckruf der Eisenbahner“, was unnachsichtlich Entlassung zur Folge hatte.[1] Für andere Veröffentlichungen des Vereins galt Gleiches.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich noch der Zentralverband deutscher Post- und Telegraphenbediensteter sowie die Allgemeine Deutsche Postgewerkschaft dem DTV an. Nicht zuletzt dank dieser Zusammenschlüsse stieg die Mitgliederzahl des DTV von 230.000 im Jahr 1913 auf rund 579.000 im Jahr 1921[3] und machte ihn zur zweitstärksten Gewerkschaft in Deutschland.[4]
Deutscher Transportarbeiter-Verband, 25 Jahre Gewerkschaftsarbeit, Verlag: Courier, Berlin, 1922.
Rüdiger Zimmermann: 100 Jahre ÖTV. Bd. 1 Geschichte, Bd. 2 Biographien, Union-Verlag Frankfurt am Main 1996.
Einzelnachweise
↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 13. August 1910, Nr. 34. Bekanntmachung Nr. 581, S. 337.
↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 31. Oktober 1910, Nr. 49. Bekanntmachung Nr. 777, S. 443.
↑Markus Seumer: Vom Reinigungsgewerbe zum Gebäudereiniger-Handwerk: die Entwicklung der gewerblichen Gebäudereinigung in Deutschland (1878 bis 1990). Franz Steiner Verlag, 1998, ISBN 978-3-515-07372-1, S.42 (google.de [abgerufen am 28. November 2017]).
↑Michael Grüttner: Arbeitswelt an der Wasserkante: Sozialgeschichte der Hamburger Hafenarbeiter 1886–1914. Vandenhoeck & Ruprecht, 1984, ISBN 978-3-647-35722-5, S.230 (google.de [abgerufen am 28. November 2017]).