Deutsche Tamoil

Deutsche Tamoil GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1. April 1925
Sitz Hamburg, Deutschland Deutschland
Leitung Carsten Pohl
Mitarbeiterzahl 123 (2021)
Umsatz 2.432,6 Mio. Euro (2021)
Branche Mineralöl
Website www.hem-tankstelle.de
Stand: 31. Dezember 2021

Die Deutsche Tamoil GmbH (vormals Hermann Eggert Mineralöle) mit Sitz in Hamburg ist die deutsche Tochter der libyschen Tamoil-Gruppe. Die Gesellschaft betreibt unter den Marken Tamoil und HEM (Hamburg Eggert Mineralöle) ein Tankstellennetz.

Geschichte

Das Familienunternehmen wurde am 1. April 1925 unter der Firma Herrmann Eggert Kohlenhandelsgesellschaft gegründet. Nachdem 1954 Heizöl mit ins Lieferprogramm genommen worden war, wurde sie zunächst zur Hermann Eggert Mineralölvertrieb GmbH (HEM) und später zur Hamburg Eggert Mineralölhandelsgesellschaft mbH umfirmiert.

Logo der Tankstellenkette
Ehemalige Tankstelle der Kette HEM auf der Halbinsel Nordstrand
HEM-Tankstelle im aktuellen Design (2017)

In der Folgezeit begann man mit dem Aufbau eines bundesweiten Tankstellennetzes. Von 1982 bis 1987 kooperierte man dabei mit der Elf Mineralöl GmbH. Zusätzlich wurde 1989 die Norddeutsche freie Tankstellen GmbH (NTG) gegründet. 1991 wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der in libyschem Besitz befindlichen Firma Oilinvest International geschlossen. Die HEM wurde in HEM-Deutsche Tamoil GmbH umfirmiert. 1993 erwarb Oilinvest die Mehrheit der Anteile der HEM. Ende 1996 übernahm Oilinvest das Unternehmen zu 100 % und der Firmenname wurde von Hamburg-Eggert Mineralölhandelsgesellschaft in Deutsche Tamoil umfirmiert. 1999 wurde die Deutsche Tamoil in den Holborn Investment Co. Ltd., eine 100%ige Tochter der der Oilinvest, integriert. 2001 zog sich das Unternehmen aus dem Großhandelsgeschäft zurück und legte den Schwerpunkt auf die Entwicklung des Endverbrauchergeschäftes mit dem Ziel, das bereits bestehende Tankstellennetz weiter auszubauen.

Das Unternehmen hat seit der Übernahme durch Oilinvest das Tankstellennetz stark erweitern können und ist nicht nur im ursprünglichen regionalen Gebiet vertreten, sondern mittlerweile in ganz Deutschland.

Im Oktober 2008 wurden 60 GO-Tankstellen der Hanseatic Petrol Vertriebs GmbH übernommen.[1] Die Marke wurde bei den übernommenen Tankstellen zunächst beibehalten.[1] Noch im Juni 2019 waren im Tankstellenfinder der Tamoil 5 GO-Tankstellen verzeichnet.[2] Im November 2024 sind dort jedoch keine GO-Tankstellen mehr gelistet.[3]

Bis zur Beendigung einer langjährigen Partnerschaft im Januar 2014 betrieb die Anton Willer Mineralölhandel in Kiel und Schleswig-Holstein zuletzt 25 Tankstellen unter der Marke HEM.[4] Im August 2015 wurde der Sitz von Elmshorn nach Hamburg verlegt.[5]

Im November 2024 sind im Tankstellenfinder 398 HEM-Tankstellen und 12 TAMOIL-Tankstellen sowie 3 Filialen mit dem Namen SB-Tanktreff und 1 Filiale ohne Branding verzeichnet.[6]

Marktdaten Deutschland[7][8][9]
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Tankstellen 233 256 267 265 363 392 399 393 397 405 395 403 403 408 409 410 414 415
Marktanteil 2,1 % 2,3 % 2,4 % 2,6 % 2,9 % 3,5 % 3,8 % 3,8 % 4,0 % 4,1 % 3,9 % 4,3 % 4,4 % 4,3 % 4,6 %

Verbleib weiterer Tankstellen der Eggert-Gruppe

Unter Führung der Unternehmerfamilie Eggert entstand 1995 parallel zum Verkauf der Hamburg Eggert Mineralöle die HEM Mineralöl AG, die 1997 in Eggert Mineraloel AG umfirmierte. Der Markenname EM wurde eingeführt. Im Jahr 2001 verkaufte die Familie Eggert ihre Mehrheitsanteile an der Eggert Mineraloel und Norddeutsche Tankstellen AG mit ihren Tankstellen komplett an Aral.

Im Februar 2002 übernahm die Deutsche BP 51 Prozent der Aral und erwarb Aral zum 1. April 2002 zu 100 Prozent. Die begleitenden Auflagen des Bundeskartellamts erforderten dabei den Verkauf eines „Nordpakets“ von 800 Aral/BP-Tankstellen. Darin enthalten waren auch die Stationen der Eggert Mineraloel und der NTG Norddeutschen Tankstellen.

Am 1. März 2003 erwarb die polnische Gesellschaft PKN Orlen von der Deutschen BP das sogenannte Nordpaket inklusive der ehemaligen EM-Tankstellen und flaggte das Tankstellennetz mit 500 Stationen auf die Marken „Orlen“ und „Star“ um.

Commons: Tamoil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Sprint/HPV: Tamoil kauft zu. In: Convenience Shop. Nr. 10, 23. Oktober 2008, S. 8.
  2. Deutsche Tamoil GmbH: Tankstellenfinder. In: HEM. Abgerufen am 8. Juni 2019.
  3. Deutsche Tamoil GmbH: Tankstellenfinder. In: HEM. Abgerufen am 3. November 2024.
  4. Willer benennt seine Tankstellen um. In: Kieler Nachrichten. 25. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2014; abgerufen am 14. Februar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de
  5. Vgl. Registereintrag beim Amtsgericht Hamburg HRB 137573, Recherche unter http://www.handelsregister.de/
  6. Deutsche Tamoil GmbH: Tankstellenfinder. In: HEM. Abgerufen am 3. November 2024.
  7. Bundesanzeiger Tamoil: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012 auf www.ebundesanzeiger.de; Zugriff am 10. Februar 2014
  8. Geschäftsbericht der Deutschen Tamoil GmbH 2014. In: hem-tankstelle.de. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
  9. Geschäftsbericht der Deutschen Tamoil GmbH 2015. In: hem-tankstelle.de. Abgerufen am 29. Dezember 2016.