Der Feinschmecker erschien erstmals im Oktober 1975 als Übernahme aus dem Arne-Verlag von Arne Krüger, der Herausgeber blieb. Chefredakteur und seit 1988 Herausgeber war Jochen Karsten (1925–2005). Madeleine Jakits hatte die Leitung der Redaktion 1997 von Wolf Thieme übernommen, deren Stellvertreterin sie seit 1994 gewesen war.[1] Ihre Stellvertreterin war Deborah Middelhoff, die Anfang 2020 die Chefredaktion der Zeitschrift übernahm.[2] Gleichzeitig wurde Jakits Herausgeberin des Magazins.
Im März 2023 wurde Gabriele Heins Chefredakteurin des Feinschmeckers.[6]
Laut IVW 3/2024 beträgt die verkaufte Auflage 57.989 Exemplare.
Redaktioneller Inhalt
Die Zeitschrift enthält in jeder Ausgabe die Rubriken Reisen, Essen, Trinken und Lebensart. Zu den ständigen Autoren gehören und gehörten unter anderem Stuart Pigott, Eckart Witzigmann, Wolfram Siebeck und Alexander Oetker. Der Feinschmecker kürt alljährlich einen „Koch des Jahres“, einen „Aufsteiger des Jahres“ sowie ein „Restaurant des Jahres“.
Darüber hinaus werden im Laufe eines Jahres immer wieder Ranglisten veröffentlicht, die der Zeitschrift als Supplements in Form kleinformatiger, broschierterTaschenbücher beiliegen, wie zum Beispiel „Die 500 besten Restaurants in Deutschland“, „Die besten Restaurants für jeden Tag“, „Die besten Cafés und Röstereien“ oder „Deutschlands beste ausländische Restaurants“.
Weiterhin betreut die Redaktion die Buchreihe Der Feinschmecker Guide mit Titeln wie Der Feinschmecker Restaurant Guide, Der Feinschmecker Guide – Hotels & Restaurants an der Ostsee, Der Feinschmecker Guide – Landgasthäuser in Deutschland oder Der Feinschmecker Guide – Kulinarisches Wörterbuch. Außerdem werden sogenannte Bookazines produziert – „eine Mischung aus Buch und Magazin“ – mit Titeln wie Wein aus Österreich, Australien kulinarisch oder Genfer See.
Restaurant-Bewertungen
Die Tester von Der Feinschmecker bewerten die von ihnen besuchten Restaurants mit bis zu fünf Punkten, wobei als Zwischenstufen auch halbe Punkte vergeben werden können. Zur Visualisierung wurde viele Jahre „F“-Symbole (sogenannte „Feinschmecker-Fs“) vergeben. Inzwischen werden die Wertungen mithilfe roter Sechsecke symbolisiert.
½ Punkt: Solide Küche, sympathisches Lokal
1 Punkt: Gute Küche
2 Punkte: Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente
3 Punkte: Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert
4 Punkte: Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich
Aus diesen Beschreibungen folgt, dass bereits eine Bewertung mit einem halben Punkt grundsätzlich als Auszeichnung zu verstehen ist.
Die Punkte von Der Feinschmecker werden von Aggregatoren wie dem Hornstein-Ranking, der Gerolsteiner-Restaurant-Bestenliste oder dem Gastronomie-Portal Restaurant-Ranglisten berücksichtigt, um auf den Bewertungen verschiedener Restaurant-Führer basierende Gesamt-Ranglisten zu erstellen.
Vergebene Auszeichnungen
Aufsteiger des Jahres
Seit 1985 wird zum Ende eines Jahres der „Aufsteiger des Jahres“ nach einer Leserumfrage des Feinschmecker gekürt. Mit der Auszeichnung wird zugleich die „Trophée Laurent-Perrier“, die vom gleichnamigen Champagnerhaus gestiftet wird, vergeben.
2019 wurden die Auszeichnungen „Koch des Jahres“ und „Restaurant des Jahres“ erstmals im Rahmen der „Feinschmecker Gastro-Awards“ verliehen. Weitere Award-Rubriken waren: „Gastgeber“ (Markus Klaas, Restaurant im Hotel Geisels Werneckhof, München), „Sommelier“ (Bärbel Ring, Söl’ring Hof, Sylt), „Patissier“ (René Frank, Coda, Berlin), „Weinkarte“ (Restaurant Adler, Vogtsburg), „Nachhaltigkeit“ (Thomas Imbusch, 100/200, Hamburg), „Lebensleistung“ (Hans Haas, Tantris, München) und „Innovation“ (Benjamin Peifer, Intense, Kallstadt).
2020 gingen weitere Gastro-Awards an: Restaurant Bianc, Hamburg (Kategorie „Restaurantdesign“), Andree Köthe und Yves Ollech, Restaurant Essigbrätlein, Nürnberg („Gemüse-Visionär“), Marco Müller, Restaurant Rutz, Berlin („Innovative Küche“), Restaurant Haus Stemberg, Velbert („Lieblingsgasthaus“), Matthias Gförer, Restaurant Gutsküche Wulksfelde („Nachhaltigkeit“), Joachim Kaiser, Restaurant Meyers Keller, Nördlingen („Vorbildlicher Arbeitgeber“), Tobias Bätz, Restaurant Alexander Herrmann by Tobias Bätz, Wirsberg („Teamplayer“) sowie Ilona Scholl/Max Strohe, Aktion Kochen für Helden/Restaurant Tulus Lotrek, Berlin („Sonderpreis Solidarität“).[17]
2021 wurden keine Gastro-Awards verliehen. Stattdessen kürte die Redaktion im Kontext der Auszeichnungen „Koch des Jahres“ und „Restaurant des Jahres“ „die 50 spannendsten deutschen Restaurants“, die sie in fünf Kategorien unterteilte (zeitgemäße Kochkunst, Regionalität, Impulsgeber, neue Generation, neue Genusskonzepte).
↑Jahreszeiten Verlag: Kulinarik-Chefredakteurin Deborah Middelhoff will Deutschland verlassen. In: Der Spiegel. 9. November 2023, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. April 2024]).
↑Der Feinschmecker. Die besten Restaurants für jeden Tag 2021. Neu getestet: 500 Tipps in ganz Deutschland. Legere Bistros, Szenelokale, gemütliche Gasthäuser, Jahreszeiten-Verlag 2020, Seite 3.