1881 wurde er zum Stadtrat des 7. Pariser Arrondissements gewählt, von 1893 bis 1919 war er dann Deputierter für Paris in der französischen Abgeordnetenkammer. Dort war wer einer der wichtigsten Redner der katholisch-monarchistischen Rechten. Seine bedeutendste Rede war eine Entgegnung auf den Kultusminister Eugène Spuller, der in einer Rede vor dem Parlament einen neuen Geist bei den Katholiken anmahnte. Cochin unterbrach ihn und verteidigte die Freiheit des Religionsunterrichts und die Glaubenslehre gegen die Attacken der Regierungen von Waldeck-Rousseau und Combes.
Als Vertreter der Union sacrée war er vom 29. Oktober 1915 bis 12. Dezember 1916 Staatsminister im Kabinett von Aristide Briand, dann Staatssekretär im Außenministerium und zuständig für die Blockade Deutschlands im Ersten Weltkrieg im folgenden Kabinett Briand und im Kabinett von Alexandre Ribot (20. März bis August 1917). Nach der Auflösung der Union sacrée trat er zurück, vor allem weil er mehrfach von Ribot übergangen und gedemütigt worden war.[2]
Cochin war in der Zeit seiner Mitgliedschaft in der französischen Regierung häufig Vermittler zwischen der Regierung und dem Heiligen Stuhl.[3]
Denys Cochin war begeisterter Kunstsammler und erwarb mehrere impressionistische Gemälde, darunter Arbeiten von Claude Monet. 1895 bat Cochin Maurice Denis um ein Wandbild für sein Büro, das die Legende von „Beau Pécopin“ wiedergeben sollte, die Victor Hugo in seiner Reisebeschreibung "Le Rhin" erzählte, und die Legende des Hubertus von Lüttich. Die sieben Tafeln des Wandgemäldes befinden sich heute im Musée Maurice Denis.
Ab November 1920 litt Cochin an einer Lähmung und war an das Haus gefesselt. Trotzdem veröffentlichte er weiter Bücher und Artikel in Le Figaro und Le Gaulois. Er starb im März 1922 in Paris.[1]
↑Jean-Jacques Becker: La France en guerre (1914–1918): La grande mutation. Éditions complexe, Brüssel, 1988, S. 112
↑Michael Hoffmann: Der Katholizismus im parlamentarischen Spiel der Republik. In: Ordnung, Familie, Vaterland: Wahrnehmung und Wirkung des Ersten Weltkrieges auf die parlamentarische Rechte im Frankreich der 1920er Jahre. Institut für Zeitgeschichte, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2008, S. 70–75