Als Denervierung (englisch Denervation, französisch Dénérvation), auch Entnervung oder Enervation genannt, bezeichnet man das vollständige oder partielle Unterbrechen von Nervenbahnen zwischen einem Organ und dem Gehirn oder der eines Großhirnareals von seinen nervalen Verbindungen.[1] Im Ergebnis handelt es sich um eine Isolierung eines Organs, einer Muskelgruppe oder eines Körpergliedes durch Entfernung seiner Nerven.[2]
Eine Denervierung kann sowohl gezielt, beispielsweise zu Bekämpfung chronischer Schmerzen, spastischen Lähmungen wie der infantilen spastischen Diplegie (Little-Syndrom), bestimmten zentralmotorischen Störungen (u. a. Parkinson-Krankheit) durchgeführt werden oder auch eine unerwünschte Folge eines Traumas oder einer neurologischen Erkrankung[3][4] sein, bei der die Nervenbahnen unterbrochen werden.
Bei einer Neurotomie (‚Nervenschnitt‘) werden die Nervenfasern vollständig oder teilweise durchtrennt. Dies kann beispielsweise mit einem Skalpell erfolgen. Verbreiteter ist mittlerweile die Radiofrequenz-Neurotomie, bei der die Nervenbahnen thermisch durchtrennt werden.[5]
Im Gegensatz zur Neurotomie wird bei der Neurektomie ein Teilstück des Nervs bewusst herausgeschnitten. Die Neurektomie ist die Ultima Ratio bei chronischen Schmerzzuständen.
Bei einer Sympathektomie werden einzelne Ganglien des Sympathikus operativ durchtrennt. Auch per Laser können Nervenbahnen gezielt durchtrennt werden.[6]
Eine vorübergehende Denervierung kann zum Beispiel auch aus probatorischen Gründen erforderlich werden. Sie kann auf chemischen Weg, beispielsweise durch die Injektion von Novocain,[7] Ethanol,[8] Phenol[9] oder Botulinumtoxin[10] erfolgen.
Besondere Formen der Denervierung sind:
Früher gab es auch
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