Kelley wurde als Sohn des irischstämmigen Pfarrers Ernest David Kelley und der Hausfrau Clara Kelley (geb. Casey) geboren. Seine Eltern benannten ihn nach dem Erfinder Lee DeForest. Sein ursprünglicher Berufswunsch war tatsächlich Arzt, jedoch konnte sich die Familie das teure Studium nicht leisten.[1] Mit 16 Jahren beendete er die High School und beschloss, Sänger zu werden. Er zog nach Long Beach und verdiente zunächst sein Geld mit Aushilfsjobs. In einem Restaurant sprach ihn Rohn Hawke vom örtlichen Theater an, und Kelley wurde Mitglied der Long Beach Theater Group.[2] Hier wurde dann ein Talentsucher auf ihn aufmerksam, und Kelley wurde zu einigen Castings eingeladen, erhielt aber keine Rollen. Er trat weiter mit der Theatergruppe auf und lernte hierbei 1942 seine spätere Frau Carolyn Dowling kennen. Kelley wurde von den United States Army Air Forces in New Mexico eingezogen und spielte in Culver City in einem Navy-Übungsfilm mit. Kelley und Dowling heirateten am 7. September 1945.[3]
Durch seine Mitwirkung in dem Navy-Film wurde wiederum ein Talentsucher auf ihn aufmerksam. Er wurde in ein Young-Talent-Programm aufgenommen und erhielt einen Vertrag bei Paramount Pictures. Kelley hatte nun erste kleine Erfolge, doch nach Auslaufen des Vertrages geriet seine Karriere erneut ins Stocken. Er zog mit seiner Frau nach New York und arbeitete am Theater und in Live-Sendungen. Nach drei Jahren in New York zogen sie wieder zurück nach Hollywood, wo Kelley neue Angebote erhielt und in vielen Western und Serien mitwirkte.[4] Zu seiner bekanntesten Rolle aber wurde die des Dr. Leonard McCoy (im Original mit dem Spitznamen Bones, in der deutschen Übersetzung Pille) in Star Trek. Diesen verkörperte er in der Originalserie und den ersten sechs Kinofilmen, aber auch in der ersten Folge von Star Trek: The Next Generation hatte er einen Gastauftritt. Ursprünglich sollte Kelley die Rolle des Mr. Spock spielen, hat dies aber abgelehnt.[3] Später sagte er dazu: „Ich wäre nicht mal in die Nähe von Leonard Nimoy gekommen. Er ist wunderbar.“[5]
Nach Star Trek nahm Kelley eine Auszeit. Er drehte einige Filme und hatte Gastauftritte in Serien, hatte sich zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich schon von der Schauspielerei zurückgezogen. Am 18. Dezember 1991 erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame[3] und noch kurz vor seinem Tod den Golden Cowboy, der seine frühere Arbeit in den Western würdigte.
Anfang des Jahres 1998 wurde bei Kelley Magenkrebs festgestellt. Rund 18 Monate später, am 11. Juni 1999, starb er im Alter von 79 Jahren an den Folgen der Krankheit. Sein Leichnam wurde eingeäschert und die Asche über dem Pazifik verstreut.[6] Seine Frau Carolyn starb am 12. Oktober 2004.[7]
1998: Der tapfere kleine Toaster fliegt zum Mars (The Brave Little Toaster Goes to Mars, nur Stimme)
Synchronsprecher
In der Rolle des Dr. McCoy in der Serie Raumschiff Enterprise, für die Kelley vor allem bekannt ist, lösten sich vier Synchronsprecher nacheinander ab:
Manfred Schott war Kelleys Stammsprecher, bis Schott im Frühjahr 1982 bei einem Autounfall ums Leben kam. Dementsprechend sprach Schott Kelley in der ersten deutschen Synchronisation von Raumschiff Enterprise für das ZDF sowie in Star Trek: Der Film (1979), dem ersten Kinofilm der Reihe.
Für die DVD-Veröffentlichung 2004 wurde für die Nachsynchronisation fehlender oder verbesserungsbedürftiger Szenen die Rolle in den ZDF-Episoden von Joachim Pukaß übernommen, in den Folgen von Sat.1 wiederum von Randolf Kronberg.
Literatur
Terry Lee Rioux: From Sawdust to Stardust. The Biography of DeForest Kelley, Star Trek's Dr. McCoy. Pocket Books, New York 2009, ISBN 0-7434-5762-5 (englisch).