David Trim wurde als Sohn von adventistischen Missionaren in Bombay geboren und verbrachte seine Kindheit und Schulzeit hauptsächlich in Australien.[1] Er studierte in England am Newbold College (in privater Trägerschaft der adventistischen Kirche) und schrieb seine Dissertation am King’s College London, wo er 2002[2] den Ph.D. in Geschichte erhielt. Seine Dissertation beschäftigte sich mit den Interventionen von englischen Militärs in kontinentale Kriege im 16. und 17. Jahrhundert (Fighting „Jacob’s Wars“. The Employment of English and Welsh Mercenaries in the European Wars of Religion: France and the Netherlands 1562–1610).[3]
David Trim ist seit 2003 Fellow der Royal Historical Society.[8] Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Journal of the Society for Army Historical Research[9] und ist neben Frank Tallett Begründer und Mitherausgeber der Buchreihe Warfare, Society and Culture[10] beim Verlag Pickering & Chatto.[4]
Trim berichtet über seine Forschungsmotivation, er habe schon immer den Einfluss der Religion auf Kriege für wichtig und in der heutigen westlichen Wissenschaft für unterschätzt gehalten; die gängige Erklärung, religiöse Legitimationsmuster hätten nur als verschleiernde Oberfläche für machtpolitische oder ökonomische Interessen gedient, hält er nicht für ausreichend. Deshalb hat Trim sich besonders mit den europäischen Calvinisten um 1600 beschäftigt, die seiner Ansicht nach den Grund für viele Kriege der Zeit boten, da sie sich der herrschenden Ordnung nicht fügten.[3] Aus diesen Ergebnissen schließt Trim auf die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus der Gegenwart und fordert, die Dschihadisten nicht für fanatisch oder wahnsinnig zu erklären, sondern ihre Motivationen nachzuvollziehen und sie dadurch ernstzunehmen.[2]
Er ist verheiratet mit einer Amerikanerin aus Kalifornien.[3]
Werke (Auswahl)
David Trim hat weder seine Dissertation noch andere Monographien veröffentlicht,[11] die Ergebnisse seiner Forschung aber in neun (mit-)herausgegebenen Sammelbänden und über vierzig Aufsätzen publiziert (Stand Ende 2012).[1] Außerdem schreibt Trim für adventistische Zeitschriften.[3]
(Hrsg. zusammen mit Richard Bonney) Persecution and Pluralism. Calvinists and Religious Minorities in Early Modern Europe 1550–1700. Lang, Bern 2006 (Studies in the History of Religious and Political Pluralism, Bd. 2), ISBN 3-03910-570-1.
(Hrsg. zusammen mit Mark Charles Fissel) Amphibious Warfare 1000–1700. Commerce, State Formation and European Expansion. Brill, Leiden u. a. 2006 (History of Warfare, Bd. 34), ISBN 90-04-13244-9.
(Hrsg. zusammen mit Richard Bonney) The Development of Pluralism in Modern Britain and France. Lang, Bern 2007 (Studies in the History of Religious and Political Pluralism, Bd. 1), ISBN 978-3-03910-571-7.
(Hrsg. zusammen mit Daniel Heinz) Parochialism, Pluralism, and Contextualization. Challenges to Adventist Mission in Europe (19th–21st Centuries). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2010 (Adventistica, Bd. 9), ISBN 978-3-631-59875-7.
(Hrsg. zusammen mit Brendan Simms) Humanitarian Intervention. A History. Cambridge University Press, Cambridge 2011, ISBN 978-0-521-19027-5.
Humanitarian Intervention. In: Hew Strachan, Sibylle Scheipers (Hrsg.): The Changing Character of War. Oxford University Press, Oxford 2011, ISBN 978-0-19-959673-7, S. 151–166 (Vorschau bei Google Bücher).
↑Kurzvorstellung in: The Huguenots. History and Memory in Transnational Context. Essays in Honour and Memory of Walter C. Utt. Brill, Leiden u. a. 2011, S. 12.