Am 5. Oktober 1726 wurde David Ruetschmann als Sohn eines Zimmermannes in Lembach, Grafschaft Fürstenberg, im Schwarzwald geboren. Ab dem zwölften Lebensjahr erlernte er das Zimmermanns- und Schreinerhandwerk.
Über fünf Jahre besuchte er an der Universität Wien Vorlesungen in Philosophie, Mathematik und Mechanik, letzteres bei Joseph Walcher.
Am 4. Februar 1796 stirbt Cajetano im Wiener Hofkloster[2] und wurde auf dem Friedhof von Mätzleinsdorf außerhalb Wiens beigesetzt.
Werk
Astronomische Uhren
1760 beginnt Frater Cajetano an einer astronomischen Kunstuhr zu arbeiten, die er am 21. März 1769 fertigstellt. Die Uhr besitzt zwei Zifferblätter, 32 Zeiger und 20 weitere bewegliche Teile. Es kann damit eine Fülle kalendarischer und astronomischer Daten abgelesen werden, wie Mondphasen, Planetenumlaufbahnen, Tierkreiszeichen, Erdachsenstellung und vieles andere mehr. Die Uhr befindet sich heute im Uhrenmuseum in Wien.
1781 zieht Uhrmacher Josef Ruetschmann (Cajetanos Neffe) nach Wien. Im Auftrag Joseph von Schwarzenberg baut er nach den Entwürfen und Vorlagen Cajetanos eine astronomische Standuhr, die sich noch heute in Schwarzenbergschem Familienbesitz befindet.
1790 entwirft Cajetano noch eine dritte astronomische Standuhr. Gebaut wurde sie von dem Uhrmacher Ignatz Berlinger und in der Literatur 1793 datiert. Die Uhr ist im Besitz der Republik Österreich und steht in den Räumlichkeiten des Bundespräsidenten in der Wiener Hofburg.
Große Reparaturen
Im August 1769 beginnt er mit Instandsetzung der Herzanischen Uhr, der Überlieferung nach ein Werk des Augsburger Uhrmachers Christof Schenner. Nach einjähriger Reparatur des Werkes führt Frater Cajetano im Wiener Bürgerlichen Zeughaus der kaiserlichen Familie (Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Joseph II und Leopold II) die Uhr vor.
1774 setzt Frater Cajetano eine Maschine von Johann Georg Neßtfell, die das kopernikanische Weltbild darstellte, wieder in Gang. Für die Uhr des Stephansdoms fertigte er eine Pendelregulierung.
In seinem Geburtsort Lembach wurde 1996 eine Sandsteinbüste enthüllt.
Schriften
In den 90er Jahren beschäftigt er sich hauptsächlich mit der theoretischen Aufarbeitung seines Rädergebäudes (Umlaufgetriebe). Drei theoretische Schriften sind hierzu erschienen.
Neues Rädergebäude oder Auflösung der Aufgabe wie eine ununterbrochene Bewegung durch ein Räderwerk ausgeführt werden kann; Heubner; Wien 1791
Praktische Anleitung für Künstler, alle astronomischen Perioden durch brauchbare bisher noch nie gesehene ganz neue Räderwerke. Mit Leichtigkeit vom Himmel unabweichlich genau auszuführen sammt Erweiterung der Theorie des neuen Rädergebäudes von Fr. David a S. Cajetano, Augustiner Baarfüsser im k.k.Hofkloster; Wien und Leipzig 1793.[3]
Neues Rädergebäude mit Verbesserungen und Zusätzen von Fr. David a S. Cajetano, Augustiner Baarfüsser im k.k.Hofkloster; Wien und Leipzig 1793.
Mattl-Wurm, Sylvia: Himmlisches Räderwerk. Die astronomische Kunstuhr Frater Cajetanos (1726–1796); Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, 1996; ISBN 3-85202-127-8