Die Dardanellen liegen zwischen der europäischenHalbinsel Gelibolu und dem nordwestlichen Kleinasien, sie sind der südwestlichste Teil der innereurasischen Grenze. Sie sind etwa 65 Kilometer lang und zwischen 1,3 und 6 Kilometer breit, dabei durchschnittlich 50 Meter tief. An der Oberfläche fließt eine Strömung aus dem Marmarameer zum Mittelmeer, während eine Unterströmung in die entgegengesetzte Richtung fließt, bedingt durch die fast doppelt so hohe Salinität des Mittelmeers gegenüber dem Schwarzen Meer.
An der asiatischen Küste der Dardanellen befindet sich die Hafenstadt Çanakkale. Die Çanakkale-1915-Brücke zwischen Lapseki und Gelibolu wurde am 18. März 2022 offiziell eröffnet. Mit 3623 Metern ist sie die längste Brücke der Türkei.[2]
Nach dem Meerengenvertrag (auch: Dardanellen-Vertrag) von 1841 war es nur türkischen Kriegsschiffen gestattet, diese Meerenge zu passieren. Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs spielten die Dardanellen eine bedeutende Rolle: Russland war besorgt, dass das Deutsche Reich zu starken Einfluss auf die Region erlangen könnte. Aus diesem Grund übte Russland Druck auf die Entente aus, dem Deutschen Reich Widerstand bei der Errichtung einer Militärmission zu leisten.[4] Während des Ersten Weltkriegs waren die Dardanellen aufgrund ihrer strategischen Lage Schauplatz der Schlacht von Gallipoli mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Seit 1936 regelt der Vertrag von Montreux die Durchfahrtsrechte.
Der britische Dichter Lord Byron, den die romantischeSage von Hero und Leander interessierte, durchschwamm auf seiner Mittelmeerreise 1810 die Dardanellen auf der Strecke, die der Sage nach Leander zu seiner Geliebten Hero geschwommen war.[5]
↑IPA angepasst von: Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, S. 576.