Am 5. Januar 1902 spielte Gürtler die Titelrolle in der Uraufführung von Georg Büchners Stück Dantons Tod an der Volksbühne Berlin.[1] Er war dann als Burgschauspieler in Wien tätig, bevor er von Paul Lindau an das Deutsche Theater mit „eintägiger Kündigung“ engagiert wurde.[5] 1913 wurde er – mindestens zum zweiten Mal nach 1911 – in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert.[6][7] Gürtler starb geistig umnachtet in der Irrenanstalt Herzberge in (Berlin-)Lichtenberg. Vom Landgericht in Stuttgart wurde Gürtler wegen Religionsvergehen zu einem Monat Gefängnis verurteilt.[8]
Gürtler hatte drei Kinder: Daniel, geboren am 1. Juni 1903, starb bereits zwei Tage nach der Geburt. Nochmals: Daniel, geboren am 5. November 1904, seine Spur verliert sich während des Zweiten Weltkriegs. Julius Erich Gürtler, geboren 7. Oktober 1905, gestorben am 6. Februar 1997.
Nach seinem Tod trat ein Schauspieler als „Danny Gürtler d. J.“ im Berliner Kabarett Schall und Rauch und in mehreren Filmen auf. Eventuell handelte es sich dabei um den 1904 geborenen Sohn?
Filmografie (Auswahl)
Gürtler wirkte in drei sogenannten „Tonbildern“ der Deutsche Mutoskop- und Biograph-GmbH mit:
↑ abDietmar Goltschnigg (Hrsg.): Georg Büchner und die Moderne: 1875–1945: Texte, Analysen, Kommentar Band 1: 1875–1945. Erich Schmidt Verlag, 2001, S.518 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Siehe Grabstein des Waldfriedhofs Darmstadt und die Meldungen der Presse, z. B. Berliner Tageblatt, 4. Mai 1917, Neuigkeits-Welt-Blatt, 6. Mai 1917 (Link), Reichspost, 6. Mai 1917 (Link)
↑Danny Gürtler. Biografie in der Deutschen Gedichtebibliothek
↑Oliver Ohmann: Berlin 1913. Unsere Stadt vor 100 Jahren. Schlagzeilen, Meldungen und Kusioses aus der „BZ am Mittag“. BZ-Ullstein GmbH, Berlin, 2012. (n. pag.)
↑mit Ansage, anzuhören bei DNB online ausgb. Und bei ucsb.edu ; das Stadtmuseum Berlin datiert sein Exemplar auf 1905, vgl. stadtmuseum.de
↑Text bei liederlexikon.de. „Von dieser im Druck verbreiteten Fassung weicht die "Vogelhochzeit" deutlich ab, die Danny Gürtler im April 1906 auf Platte einsang (Homocord 1332; 2011 wiederveröffentlicht auf: Das Deutsche Chanson und seine Geschichte(n) – 100 Jahre Brettlkunst. Teil 1: Die Wurzeln. Freiheitslieder, Moritaten. Hambergen: Bear Family Records 2011, CD 2, Track 18). Gürtler schlägt in seinem Vortrag einen anzüglichen Ton an und bringt zwei ausdrücklich derbe Strophen zu Gehör (s. Kommentar, Abschnitt V.); dafür verzichtet er auf die oben wiedergegebenen Strophen 5–7.“